Kommentar |
Die griechisch-römische Antike spielt für die Ausprägung der deutschsprachigen Lyrik in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowohl in formaler wie auch in topischer Hinsicht eine entscheidende Rolle. Ihr generisches Spektrum reicht - um nur Weniges zu nennen - von der Anakreontik über die Pindarische und Horazische Ode bis hin zur neoterischen Elegie und satirischen Epigrammatik. Das Seminar hat zum Ziel, diesen Einflüssen anhand zentraler Autoren wie Klopstock, Hagedorn, Jacobi, Lessing, Goethe, Schiller und Hölderlin nachzugehen und dabei literaturtheoretische Fragen nach Epochenreflexion, Rezeptionsästhetik, Topik und Gattungspoetik zu stellen. Übergeordnet ist dabei die Frage, ob sich so unterschiedliche Rezeptionsphänomene wie etwa die Oden Klopstocks und die Römischen Elegien Goethes in der Terminologie des so oft und gern bemühten Schlagworts 'Klassizismus' erschöpfend behandeln lassen. |