Künstlerfiguren spielen für die deutsche Literaturgeschichte in mehrfacher Hinsicht eine besondere Rolle: Als Helden v.a. narrativer Werke haben sie zur Herausbildung eines eigenen Genres beigetragen, das die deutschsprachige Literatur von anderen europäischen Literaturen unterscheidet. Zugleich lassen sich anhand von Künstleroman und Erzählung wichtige Etappen der Ideen-, Sozial- und Ästhetikgeschichte nachzeichnen.
Das Seminar behandelt zentrale Künstlererzählungen und –romane aus der Zeit der Romantik und aus der Gegenwartsliteratur. Leitfragen gelten jeweils den in den Texten konzeptualisierten Vorstellungen von Kreativität und Inspiration, der Darstellung des schöpferischen Prozesses (in unterschiedlichen Künsten), der gesellschaftlichen Position des Künstlers als ‚outlaw‘ oder ‚Star‘ und der Bedeutung von Anerkennung durch Publikum und Kunstmarkt für den Künstler und sein jeweiliges Werk.
Zum Erwerb von Hintergrund- und Epochenwissen zum Thema sei auf die Vorlesung „Grundzüge der Literaturgeschichte II: Künstlerliteratur vom 18. bis zum 21. Jahrhundert“ hingewiesen, die als Ergänzung konzipiert ist. |