Kommentar |
Das Seminar zielt darauf, die Debatte um die massive Ausweitung von Erwerbsformen jenseits des so genannten Normalarbeitsverhältnisses nachzuzeichnen. In der Nachkriegszeit war das Normalarbeitsverhältnis sowohl die (normative) Leitkategorie wohlfahrtsstaatlicher Sicherung als auch die dominante Erwerbsform auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Unterschiedliche sozial- und wirtschaftsstrukturelle Faktoren haben dazu geführt, dass das „Normalarbeitsmodell“ so stark unter Druck geraten ist, dass bereits seit Mitte der 1980er Jahre die Rede von dessen Erosion ist.
Die Debatte bezieht sich aber nicht nur auf die Expansion von so genannten „atypischen Beschäftigungsformen“ (z.B. Zeit-, Teilzeitarbeit, befristete Beschäftigung, Mini-Jobs, Solo-Selbstständigkeit) und damit auf quantitative Änderungen. Vielmehr gehen eine Reihe von AutorInnen auch davon aus, dass sich die Nutzung von Arbeitskraft auch qualitativ, d.h. von der Art und Weise, wie Arbeitskraft betrieblich genutzt und in Arbeitskontexten verausgabt wird, ändert.
Die Lehrveranstaltung ist im Sinne einer Einführungsveranstaltung konzipiert und soll grundlegende Kenntnisse zu theoretischen Ansätzen und Studien zum Beschäftigungswandel für das deutsche Produktionsmodell vermitteln. Neben diesen inhaltlichen Aspekten soll das Seminar auch Raum bieten Präsentationstechniken kennenzulernen und einzuüben. |