G1 (Lohmar):
David Hume, Dialoge über natürliche Religion
Humes posthum erschienene Dialoge über natürliche Religion sind ein Klassiker der Religionsphilosophie. Hume lässt dort drei höchst unterschiedliche Figuren miteinander diskutieren: Cleanthes, der glaubt, dass der theistische Glaube durch gute Argumente gerechtfertigt werden kann; Demea, der die Einzigkeit und Andersartigkeit Gottes betont und unterstreicht, dass menschliche Begriffe und menschliche Vernunft gar nicht geeignet sind, Gott zu erfassen; und schließlich Philo, ein Skeptiker, der den Theismus als irrational zurückweist. Die Dialoge enthalten kontroverse Diskussionen bedeutender Argumente für und wider die Existenz Gottes, zugleich aber auch epistemologische Erwägungen über die Rolle solcher Argumente. Eine der interessantesten Aspekte der Dialoge besteht darin, dass sie die dialektischen Verstrickungen besonders von Demea offenbaren, der den Theismus durch die Berufung auf die Grenzen der menschlichen Erkenntnis bewahren will.
G2 (van Riel):
Aspekte der analytischen Religionsphilosophie
Das Ziel des Seminars besteht darin, eine Übersicht über zentrale Themenfelder der analytischen Religionsphilosophie unter Berücksichtigung klassischer Texte zu vermitteln. Im Seminar werden Gottesbegriffe, unterschiedliche Varianten von Gottesbeweisen und das Theodizeeproblem vorgestellt. Abschließend soll sowohl die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Rede von Gott als auch die Wittgenstein'sche Kritik an Teilen analytischer Religionsphilosophie diskutiert werden.
G3 (Gräfrath):
Einführung in die Religionsphilosophie
Im Gegensatz zur Theologie ist die Religionsphilosophie keine bekenntnisgebundene Wissenschaft, und im Gegensatz zur Religionswissenschaft betrachtet die Religionsphilosophie religiöse Praktiken und Glaubenssysteme nicht bloß als soziale Phänomene, die beschrieben und erklärt werden müssen, sondern stellt auch die Geltungsfrage: Sind eventuell vorgebrachte Gottesbeweise schlüssig? Welchen Grund könnte man haben, ohne Gottesbeweise einem bestimmten religiösen Glauben anzuhängen? Im Hauptteil der Veranstaltung (die im Seminarstil durchgeführt wird) sollen dabei mögliche Gottesbeweise für mediterrane monotheistische Systeme betrachtet werden. Anschließend widmen wir unsere Aufmerksamkeit dann noch zwei ganz anderen Systemen: dem Taoismus und dem Buddhismus.
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