Kommentar |
Das Seminar diskutiert anhand exemplarischer inguistischer Forschungsfragen, wie sich sprachliche und interaktionale Besonderheiten in Formen digitaler Kommunikation (Chat-, Foren-, SMS- und WhatsApp-Kommunikation, Kommunikation in „sozialen Netzwerken“) empirisch anhand von linguistischen Datensammlungen (sog. Korpora) untersuchen lassen. Dies schließt eine Einführung in Grundlagen und Methoden der korpusgestützten Sprachanalyse sowie einen Überblick über relevante Aspekte des Aufbaus, der Aufbereitung und der computergestützten Auswertung von linguistischen Korpora ein. Da es sich bei der digitalen Kommunikation um einen vergleichsweise jungen Kommunikationsbereich handelt, der überdies einige charakteristische Besonderheiten gegenüber monologischen Texten und mündlichen Gesprächen aufweist, gibt es bislang erst wenige Korpora zur Sprache in der digitalen Kommunikation, die für Forschungs- und Lehrzwecke genutzt werden können. In verschiedenen laufenden Forschungsprojekten werden aber derzeit solche Korpora aufgebaut. Im Seminar werden wir existierende Korpora nutzen und daran sprachliche und interaktionale Besonderheiten digitaler Kommunikation empirisch untersuchen. Daneben werden wir exemplarisch Forschungsdatensets zu ausgewählten Formen digitaler Kommunikation selbst aufbauen und daran die Herausforderungen diskutieren, die sich stellen, wenn man sprachliche „Rohdaten“ zu einer für Forschungs- und Lehrzwecke aufbereiteten Korpusressource ausbauen möchte (= Fragen der Erschließung von Sprachdaten durch Metadaten, der linguistischen Annotation und der Nutzung von Verfahren aus dem Bereich der automatischen Sprachverarbeitung für die Analyse sprachlicher Datenstrukturen). In diesem Zusammenhang nehmen wir auch Einblick in aktuelle Projekte und Initiativen zur Entwicklung von Standards für den Aufbau von Korpora digitaler Kommunikation. |