Kommentar |
Übung: Projektkurs Forschungspraxis im MA-Studiengang Theorie und Vergleich politischer Systeme im Wandel:
„Wahlverhalten in der Bundesrepublik Deutschland“
SoSe 2017: Dienstag 14 s.t. -17.30 Uhr (4 SWS)
Prof. Dr. Susanne Pickel: Sprechstunde: dienstags, 10-12 Uhr, LF 337 - Anmeldung bei Frau Helga Schulte (helga.schulte@uni-due.de)
Prof. Dr. Renate Martinsen: Sprechstunde: montags von 15.45-16.45 Uhr - Voranmeldung an renate.martinsen@uni-due.de
Moodle-Kurs - „Wahlverhalten“
Anmeldung im moodle-Kurs !!!
Am 24. September 2017 finden die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt. Allgemeine Entwicklungen wie die EURO-Krise, die Massenmigration, die anscheinend zunehmende Spaltung der Wählerschaft, neue Parteien, scheinbar zunehmende Ungleichheit bei der Wahlbeteiligung, offenbar Mobilisierung der (politiker- und parteienverdrossenen) Nichtwähler durch die AfD sind gute Gründe, sich mit dem Wahlverhalten der Deutschen auseinanderzusetzen. Im Projektkurs werden Modelle und Probleme des Wahlverhaltens, Datenerhebung durch Umfrageforschung, Datenanalyse und die Genese der Wahlentscheidung analysiert. Neben einer kurzen Sequenz quantitativer Datenanalyse widmen sich der Kurs hauptsächlich der Erhebung und Auswertung qualitativer Leitfadeninterviews, die das Zustandekommen der Wahlentscheidung nachvollziehen soll.
Teilnahmevoraussetzung:
- Regelmäßige Teilnahme (Fehlzeiten: zweimal ohne ärztliches Attest, zweimal mit ärztlichem Attest; bei höheren Fehlzeiten Zusatzleistungen)
- Übernahme eines Referates
- Durchführung, Transkription und Analyse von zwei Leitfadeninterviews
- Lektüre mindestens der Grundtexte
- Mündliche Beteiligung
Seminarverlauf
18.4.2017 |
Vorstellung des Themas
Warm up-Text: Harald Schoen 2010 „Wahlforschung“
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25.04.2017
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Die Anfänge der Wahlforschung: Sozialstrukturelles und sozialpsychologisches Modell des Wahlverhaltens
Vom Cleavage zur PID
Erkenntnisziel:
Inhalt, Verständnis und Wandel des Begriffs „Wahlverhalten“
Wie kommt es zu einer Wahlentscheidung? Wie wird eine Parteibindung generiert?
3 Initiativreferate
Literatur:
Pflichtlektüre
- Bürklin/Klein 1999: 25-81
Referatslektüre
- Schoen 2014a: Soziologische Ansätze, 169-240
- Schoen/Weins 2014: Sozialpsychologischer Ansatz, 241-330
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02.05.2017
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Rational Choice-Theorien und Wertewandel
Probleme der Moderne 1: Wahlenthaltung – Protestwahl
Erkenntnisziel:
„Wahlverhalten“ als rationale Entscheidung erkennen; Welchen Einfluss hat der Wertewandel im Rahmen der Modernisierung auf die Wahlentscheidung von Individuen? Warum enthalten sich Menschen der Wahl oder wählen andere Parteien als die, denen sie nahestehen?
2 Initiativreferate
Literatur:
Pflichtlektüre
- Bürklin/Klein 1999: 81-172
Referatslektüre
- Arzheimer/Schmidt 2014: Ökonomischer Ansatz, 331-403
- Klein 2014: Wertorientierung, Wertewandel, 563-590
- Cabarello 2014: Nichtwahl 437-488
- Schoen 2014b: Wechselwahl, 489-522
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09.05.2017
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Probleme der Moderne 2: Politiker- und Parteienverdrossenheit | rechtspopulistische oder -extremistische Partei(en) | soziale Ungleichheit des Wahlverhaltens
3 Initiativreferate
Erkenntnisziel:
Komplexität des Wahlverhaltens, Veränderung des Wahlverhaltens, Folgen des veränderten Wahlverhaltens
Literatur:
Pflichtlektüre
- Pickel 2002: Strukturen von Politikverdrossenheit, 69-94
- Bürklin/Klein 1999: 173-176
- Roßteutscher/Schäfer 2016
Referatslektüre
- Schäfer 2010
- Arzheimer 2014: Wahl extremistischer Parteien, 523-562
- Arzheimer 2002: Politikverdrossenheit (vollständiges Buch zum Download: www.kai-arzheimer.com/politikverdrossenheit.pdf)
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16.05.2017
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Übertragung auf die Bundesrepublik Deutschland
Woher kommen die Daten? Erhebungs- und Analyseverfahren
Erkenntnisziel:
Wie werden die Daten erhoben? Welche Verfahren dominieren? Wie werden Umfragen erstellt (Fragebögen)? Wie werden die Daten ausgewertet?
3 Initiativreferate
Literatur:
Pflichtlektüre
- Schoen 2014c: 109-133
- Methodik_Wahlen
- Methodik_Politbarometer
Referatslektüre
- Falter/Winkler 2014: 135-168
- Pickel/Pickel 2017: Umfrageforschung
- Roth 2008: 61-148
- Faas 2017: 7-24
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23.05.2017
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Wahl in NRW – Richtungsweisend für die BTW?
à 1 Initiativreferat
Erkenntnisziel:
Wie unterscheiden sich BTWs und LTWs? Beeinflussen sie sich gegenseitig? Welche Wertigkeit besitzt die jeweilige Wahl nach Ansicht der Wähler?
Literatur:
Pflichtlektüre
- Völkl et al. 2008: 9-36 [Einfluss der Bundespolitik auf Landtagswahlen]
Referatslektüre
- www.wahlrecht.de
- https://www.bundestag.de/bundestagswahl
- www.land.nrw.de
- Klein/Ohr 2008: [Landtagswahlen NRW]
- Korte 2016: Wahlen in NRW. 57-106 (insb. 90-97)
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30.05.2017
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Analysetag:
a) Trends innerhalb der Wahlbefragungen
b) Analyse einer Wahlstudie: PID, Gruppenunterschiede
Erkenntnisziel:
Analysefähigkeit und Vergleichsanlagen
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06.06.2017 |
Pfingsten – Sitzung entfällt
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13.06.2017
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Wie kommt der Bürger zu einer Wahlentscheidung? Annäherung an einen Leitfaden
Erkenntnisziel:
Konstruktion eines Leitfadens
1 Referat
Literatur:
Pflichtlektüre
Referatslektüre:
- Flick 2010
- Hermanns 2010
- Hopf 2010
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20.06.2017
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Pre-Test + Transkription
Erkenntnisziel:
Probleme und Erkenntnisse der Befragung
Konstruktion eines endgültigen Erhebungsinstruments
Erkenntnisziel:
Überarbeitung des Leitfadens; geeignete Stimuli
Literatur:
Pflichtlektüre
Fuß/Karbach 2014
Kuckartz 2016
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27.06.2017
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Datenauswertung – Interview 1: Inhaltsanalyse | Strukturierung à Konstruktion eines Kategorienschemas
Erkenntnisziel:
Konstruktion eines Kategorienschemas induktiv und deduktiv – am Text und aus der Theorie
Literatur:
Pflichtlektüre
- Kuckartz 2016
- Philipp Mayring: Qualitative Inhaltsanalyse
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04.07.2017
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Datenauswertung Interview 2 – Überarbeitung des Kategorienschemas
Erkenntnisziel:
Verbesserung des Kategorienschemas durch Ausweitung der Textbasis
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11.07.2017
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Deutung von Beispielinterviews in Gruppen: Inhaltsanalyse | Strukturierung
Erkenntnisziel:
Rekonstruktion des individuellen Wahlentscheids
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18.07.2017
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Ergebnisse
Erkenntnisziel:
Beantwortung eigener Forschungsfragen
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25.07.2017 |
Präsentationen/Abschlussdiskussion
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Literatur
- Pickel, Gert. 2002. Jugend und Politikverdrossenheit. Opladen.
- Roßteutscher, Sigrid und Armin Schäfer. 2016. Asymmetrische Mobilisierung: Wahlkampf und ungleiche Wahlbeteiligung. PVS 3, S. 455-483, DOI: 10.5771/0032-3470-2016-3-455
- Schäfer, Armin. 2010. Die Folgen sozialer Ungleichheit für die Demokratie in Westeuropa. Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft, S. 131-156 DOI 10.1007/s12286-010-0075-9
[…]
Auswertung der Transkripte
Kriteriengeleitete Strukturierung entlang der der theoretischen Begriffe
Neue Begriffskomplexe?
Typenbildung
MÖGLICH: Triangulation: Abgleich mit repräsentativen, quantitativen Daten, auch als Quellen für Fragestellungen in der Bevölkerungsumfrage
GLES
Allgemeine Teilnahmeanforderungen:
- regelmäßige Teilnahme
- Lesen der Lektüre
- aktive Mitarbeit im Seminar
- selbstständig erarbeitetes Referat mit PowerPoint
Referat:
- min. 2-seitiges Handout
- Länge 10-15 Minuten
- Besprechung des Rohentwurfs eine Woche vor dem Referatstermin in
der Sprechstunde
Hausarbeit (20 Seiten; siehe auch „Leitfaden“)
- Einleitung: Einbettung in den Forschungskontext, Fragestellung mit Fragezeichen!
- Darstellung eines theoretischen Modells
- Ableitung eigener Arbeitshypothese, methodisch begründete Fallauswahl, Operationalisierung
- Fallbeschreibung (bzw. deskriptive Auswertung von Surveydaten; Kontext der Leitfadeninterviews)
- Fazit: Erkenntnisse aus der triangulativen Datenanlyse
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Literatur |
Schöneck, Nadine / Voß, Werner, 2005: Das eigene Forschungsprojekt. Die wichtigsten Schritte auf einen Blick, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Gschwend, Thomas / Schimmelfennig, Frank (Hg.), 2007: Forschungsdesign in der Politikwissenschaft: Probleme – Strategien – Anwendungen, Frankfurt a.M.: Campus.
Punch, Keith F., 2006: Developing Effective Research Proposals, second edition, London: Sage.
Keller, Reiner / Hirseland, Andreas / Schneider, Werner / Viehöver, Willy (Hg.), 2010: Handbuch Sozial-wissenschaftliche Diskursanalyse (Band I: Theorien und Methoden, Band II: Forschungspraxis), 3./4. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Porst, Rolf, 2009: Fragebogen: Ein Arbeitsbuch, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. |