Die verstärkte wirtschaftliche und politische Integration Europas fordert nicht nur die Politik, sondern vor allem auch die Sozialwissenschaften heraus, ihre gewohnten Analyseraster und Beobachtungsschemata auf den Prüfstand zu stellen und zu hinterfragen. Über 50 Jahre politische und wirtschaftliche Integration und die immense Erweiterung und Vertiefung des europäischen Integrationsprojekts in den vergangen drei Jahrzehnten markieren einen umfassenden gesellschaftlichen Strukturwandel, der von den einschlägigen Sozialwissenschaften bisher nur in Ansätzen erfasst und erörtert worden ist.
Gegenstand des Seminars ist die Beschäftigung mit aktuellen Konzepten und Forschungsthemen der Europasoziologie aus vergleichender und transnationaler Perspektive. Dabei spielen zum einen theoretische Konzepte der Europasoziologie eine besondere Rolle, zum anderen aber auch die Diskussion von aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen innerhalb Europas anhand von ausgewählten Themenfeldern. Ziel des Seminars ist es, ein tieferes Verständnis vom Prozess der Europäischen Integration und von der Europasoziologie zu vermitteln. Des Weiteren werden im Rahmen dieser Veranstaltung Grundlagen des Gesellschaftsvergleichs und der Transnationalisierung erarbeitet und mit Bezug zu konkreten Gegenständen genauer erörtert. Das Seminar dient somit als Ergänzung zur Vorlesung „Gesellschaftsvergleich und Transnationalisierung“ und ist Bestandteil des gleichnamigen Moduls. |