Viele der in der Medizinethik diskutierten Probleme bewegen sich im Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung einerseits und der Notwendigkeit, der Ausübung dieses Rechts zur Förderung des Wohlergehens eines Patienten Grenzen zu setzen. In diesem Seminar soll dieses Spannungsfeld begrifflich expliziert und in an mehreren Anwendungsfeldern veranschaulicht werden. Im Einzelnen könnten folgende Themenkomplexe zur Sprache kommen:
- Was ist unter „Autonomie“ und „Paternalismus“ zu verstehen – begriffliche Fragen
- Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben
- Reproduktive Autonomie: Reichweite und Grenzen (z.B. in Bezug auf Leihmutterschaft und Gametenspende)
- Patentientenverfügungen als Mittel zur Durchsetzung „verlängerter Autonomie“
- Paternalistische Entscheidungen für entscheidungsunfähige Patienten („surrogate decision making“) |