Kommentar |
Die Globalisierung ist Thema soziologischer Debatte seit mehr als drei Jahrzehnte. Ausgehend von der Analyse sozialer Phänomene wie die Expansion der Kommunikationstechnik, Finanzkrisen und ökologische Katastrophen, die eine globale Reichweite haben, entwickelte die Soziologie neue Ansätze, um diese „neue Realität“ begreifen zu können. Mit Fokus auf die Überschreitung nationaler Grenzen und die dichte Vernetzung in neuen transnationalen Räumen wird auch die geeignetste Begrifflichkeit diskutiert, um sich auf diese Phänomene zu beziehen: Einige sprechen über Globalisierung, andere ziehen den Begriff von Transnationalisierung vor. Zahlreiche empirische Studien wurden durchgeführt, um die Auswirkung der Globalisierung in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kultur und im sozialen Leben zu analysieren, wobei neue Phänomene an Bedeutung gewonnen haben, wie die globale Migration, die sozialen Medien, die Entstehung von Weltreligionen und die transnationalen sozialen Bewegungen u.a.
In Schulbüchern vom Fach Sozialwissenschaften wird diese Debatte vorwiegend in ihren wirtschaftlichen Ausprägungen diskutiert. Die Breite der Globalisierungsauffassungen und der globalen Phänomene, die in der soziologischen Globalisierungsforschung betrachtet werden, wird den Schüller*innen in diesen Lehrmaterialien nicht ausreichend übermittelt. Ziel dieses Seminars ist es daher, tiefer mit den soziologischen Ansätzen zu Globalisierung auseinanderzusetzen, um die Schulbücher und Lehrmaterialien im Fach Sozialwissenschaften aus dieser Perspektive zu überdenken. Die Seminarteilnehmer*innen werden die Möglichkeit haben, Konzepte für eine Unterrichtseinheit über Globalisierung zu entwickeln und mit den Seminarteilnehmer*innen zu diskutieren. Grundlage der Benotung wird die mündliche Präsentation dieser Konzepte im Form eines Referats. |