Im Seminar sollen die Evangelien (insbesondere die synoptischen) in ihrem Aufbau und Inhalt erschlossen werden. Dabei werden besonders die Wundererzählungen im Mittelpunkt stehen. Welche Rolle spielen sie in der Erzählung über Jesus? Was sagen sie über ihn aus? Was verstanden Menschen damals unter „Wundern“? Was bedeutete Krankheit in der Antike, welche Heilungsmöglichkeiten gab es? Wie sind Wundererzählungen in der Regel aufgebaut? Welche Unterschiede gibt es zwischen den Evangelien? Welche Sorten von Wundern gibt es? Wie lassen Wundererzählungen sich im Schulunterricht einbringen? Wie passen sie zu unserem naturwissenschaftlich geprägten Weltbild?
Diese und weitere Fragen werden im Seminar aufgegriffen. Außerdem wird es in einem eigenen Teil um die generellen Schritte einer neutestamentlichen Textexegese gehen. Die Bereitschaft zu regelmäßiger vorbereitender Lektüre von Quellentexten und Sekundärliteratur (in moderatem Umfang) bzw. die Erledigung bestimmter Aufgaben zur Textanalyse wird vorausgesetzt. Um die Credits für diese Veranstaltung zu erlangen, ist außerdem eine Studienleistung zu erbringen (wird zu Anfang des Seminars festgelegt).
Literatur (allgemein):
Thomas Söding, Christian Münch: Kleine Methodenlehre zum Neuen Testament. Freiburg, Basel, Wien: Herder, 2005.
Martin Ebner, Bernhard Heininger: Exegese des Neuen Testaments. Ein Arbeitsbuch für Lehre und Praxis. 2., verb. und erw. Aufl. (UTB 2677.) Padernborn [u.a.] 2007.
Dorn, Klaus: Das Judentum. (Basiswissen Theologie. UTB 4517.) Paderborn 2016.
Wilk, Florian: Erzählstrukturen im Neuen Testament. Methodik und Relevanz der Gliederung narrativer Texte. (UTB 4559.) Tübingen 2016.
Eine Literaturliste zu den Wundererzählungen wird im begleitenden Moodle-Kurs bereitgestellt. |