Bemerkung |
Das Seminar wird gemeinsam mit Dr. Frank Gadinger (frank.gadinger@gcr21.uni-due.de) durchgeführt.
Praktiker in der Politik wissen schon immer um die Macht der Bilder. In gegenwärtigen Wahlkämpfen wird beispielsweise zunehmend deutlicher, dass die Programme der Parteien zwar weiter eine Rolle spielen, die Inszenierung der Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Entwicklung wirkungsmächtiger Botschaften und Erzählungen an Bedeutung gewinnen. Dies geschieht häufig visuell und hat einen immensen Einfluss auf die Mobilisierung von Emotionen und die Stabilisierung kollektiver Identitäten. Der Aufstieg des Populismus und der Erfolg von Figuren wie Trump, Erdogan oder Putin eng mit der Macht von Bildern und ‚guten Geschichten’ verknüpft, die in der Bevölkerung auf breite Resonanz stoßen. Aber auch abseits dieser machtvollen Protgaonisten vermittelt sich Politik in unserem gesellschaftlichen Alltag verstärkt durch visuelle Kanäle, wie etwa Filme, Serien und digitale Medien. Wenn wir über Kriege sprechen oder humanitäre Katastrophen (Flüchtlingskrise) verhandelt werden, dann speist sich unser Wissen primär aus Bildern und Symbolen, da wir in den seltensten Fällen direkt vor Ort sein können. Überraschenderweise interessiert sich die Politikwissenschaft erst in jüngster Zeit und der ‚visuellen Wende’ für die Relevanz von Bildern in der Politik. Mit diesem neuen Forschungsinteresse geht auch ein verstärktes Interesse für bewegte Bilder einher. So lässt sich auch in Filmen und Serien beobachten, wie sich unser Verständnis von Demokratie, politischer Herrschaft und gerechter politischer Ordnung wandelt. In diesem Seminar werden sowohl konzeptionelle Überlegungen diskutiert (Was ist ein Bild?) als auch Analyseinstrumente und Methoden (Narrativanalyse, Filmanalyse ...) vorgestellt. Anhand unterschiedlicher Fälle, etwa aus der Medienberichterstattung, des politischen Films und der Wahlkampagnenführung, lernen Studierende, wie sie die Macht der Bilder in der Politik studieren können. |