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Transnationales Kino: Das Beispiel des deutsch-türkischen Films - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2019 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist
Einrichtungen :
Geisteswissenschaften
Turkistik
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
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plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Mo. 10:00 bis 14:00 14-tgl. von 08.04.2019  S06S - S06 S00 B41       Präsenzveranstaltung
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Mo. 14:00 bis 15:00 14-tgl. von 08.04.2019  S06S - S06 S01 A16   Sprechstunde   Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Yardimci, Deniz Günes , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Turkistik
Inhalt
Kommentar

Mit Rainer Werner Fassbinders Katzelmacher (1969) und Angst essen Seele auf (1974) entstehen die ersten deutschen Filme, die das Leben der Gastarbeiter in Deutschland auf die Leinwände bringen. Das so genannte Gastarbeiterkino der 1960er und 1970er Jahre ist gekennzeichnet durch Studien über das Gastarbeiterleben, über schlechte Arbeits- und Wohnbedingungen, über die Verzweiflung der Menschen, die in der Fremde ihre sozialen und kulturellen Bindungen verloren haben und den Vorurteilen der einheimischen Bevölkerung ausgesetzt sind. Auch im späteren Pflichtkino oder Betroffenheitskino der 1980er werden Migranten und ihren Familien als Opfer am Rande der Gesellschaft dargestellt. Sie sind unfähig zur Integration und gefangen zwischen zwei Kulturen. Der Fokus der Filme in diesen drei Jahrzehnten liegt auf der Andersartigkeit von fremden Kulturen, die als klar voneinander abgrenzbar, homogen und in sich geschlossen dargestellt werden.

Zu einem Paradigmenwechsel kommt es erst in den 1990er Jahren, als die zweite und dritte Generation türkischer Einwanderer in Deutschland beginnt, die Darstellung der Migranten und Diasporas im deutschen Film zu dominieren. Mit Fatih Akıns Spielfilmdebüt Kurz und Schmerzlos (1998) und Thomas Arslans Berlin-Trilogie Geschwister (1997), Dealer (1999) und Der schöne Tag (2001) wird eine neue Phase im deutschen Migrationsfilm eingeleitet, in der es um die Normalität und Freuden des interkulturellen Lebens geht. Dieses neue Kino wird als deutsch-türkischer Film und transnationales Kino bezeichnet.

In diesem transdisziplinären Seminar werden wir uns dem transnationalen Kino am Beispiel des deutsch-türkischen Films nähern. Anhand der bedeutendsten Filme der Zeit werden wir die Entwicklung des nationalen Migrantenkinos in Deutschland von den Anfängen der ersten filmischen Auseinandersetzungen mit Migranten bis zur Entstehung des transnationalen deutsch-türkischen Kinos erforschen. Dabei werden wir unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen Kontexts und der Migrationsgeschichte Deutschlands filmische Besonderheiten beider Phasen herausarbeiten, und die ästhetischen und narrativen Charakteristika des transnationalen Kinos im Allgemeinen, und des deutsch-türkischen Kinos im Speziellen kennenlernen.

Literatur

Literatur (Auswahl):

BADE, Klaus J. (2004) Sozialhistorische Migrationsforschung (Studien zur Historischen Migrationsforschung). Göttingen: V&R unipress.

BERGHAHN, Daniela (2011b) ‘“Seeing Everything with Different Eyes”: The Diasporic Optic in the Films of Fatih Akin’ in Cooke, Paul and Homewood, Chris (eds.) New Directions in German Cinema. London: I. B. Tauris, pp. 235-252.

BERGHAHN, Daniela and Sternberg, Claudia (eds.) (2010c) ‘Locating Migrant and Diasporic Cinema in Contemporary Europe’ in European Cinema in Motion: Migrant and Diasporic Film in Contemporary Europe. Basingstoke: Palgrave, pp. 12-49.

BLUMENTRATH, Henrik et al. (2007) Transkulturalität. Türkisch-deutsche Konstellationen in Literatur und Film. Münster: Aschendorff Verlag.

BRAUERHOCH, Annette (1995) ‘Die Heimat des Geschlechts – oder mit der fremden Geschichte die eigene erzählen. Zu „Shirins Hochzeit“ von Helma Sanders-Brahms’ in Karpf, Ernst, Kiesel, Doron, and Visarius, Karsten (eds.) „Getürkte Bilder“: Zur Inszenierung von Fremden im Film. Marburg: Schüren, pp. 109-115.

BULUT, Claudia (2000) ‘Von der Gastarbeiterin zur Schutzpolizistin. Das konstruierte Bild der fremden Frau im deutschen Film und Fernsehen’ in Schatz, Heribert, Holtz-Bacha, Christina und Nieland, Jörg-Uwe (eds.) Migranten und Medien. Neue Herausforderungen an die Integrationsfunktion von Presse und Rundfunk. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, pp. 253-264.

BURNS, Rob (2007) ‘Towards a Cinema of Cultural Hybridity: Turkish-German Filmmakers and the Representation of Alterity’ in Debatte: Journal of Contemporary Central and Eastern Europe 15(1), pp. 3-24.

BURNS, Rob (2012) ‘From Two Worlds to a Third Space: Stereotypy and Hybridity in Turkish-German Cinema’ in Karanfil, Gökçen and Şavk, Serkan (eds.)Imaginaries Out of Place: Cinema, Transnationalism and Turkey. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing, pp. 56-88.

GÖKTÜRK, Deniz (1999) ‘Turkish Delight – German Fright: Migrant Identities in Transnational Cinema’ in Working Paper for the ESRC Transnational Communities Programme Working Paper Series 99(1), pp. 1-14.

GÖKTÜRK, Deniz (2000) ‘Turkish Women on German Streets: Closure and Exposure in Transnational Cinema’ in Konstantarakos, Myrto (ed.) Spaces in European Cinema. Exeter; Portland: Intellect, pp. 64-76.

HAKE, Sabine and Mennel, Barbara (eds.) (2012b) ‘Introduction’ in Turkish German Cinema in the New Millennium: Sites, Sounds and Screens. Oxford: New York: Berghahn Books, pp. 1-18.

HALL, Stuart (1990). ‘Cultural Identity and Diaspora’ in Rutherford, Jonathan (ed.) Identity: Community, Culture, Difference. London: Lawrence & Wishart, pp. 222-237.

HIGBEE, Will and Lim, Song Hwee (2010) ‘Concepts of Transnational Cinema: Towards a Critical Transnationalism in Film Studies’ in Transnational Cinemas 1(1), pp. 7-21.

HIGSON, Andrew (1989) ‘The Concept of National Cinema’ in Screen 30(4), pp. 36-46.

LEAL, Joanne and Rossade, Klaus-Dieter (2008) ‘Negotiating Gender, Sexuality and Ethnicity in Fatih Akın’s and Thomas Arslan’s Urban Spaces’ in German as a Foreign Language 3, pp. 59-87.

MENNEL, Barbara (2002): Bruce Lee in Kreuzberg and Scarface in Altona: Transnational Auteurism and Ghettocentrism in Thomas Arslan's "Brothers and Sisters" and Fatih Akın's "Short Sharp Shock"’in New German Critique Special Issue on Postwall Cinema 87, pp. 133-156.

MENNEL, Barbara (2008) ‘Globales Migrationskino, der Ghetto-Flâneur und Thomas Arslans »Geschwister«’ in Kühnemund, Jan and Potts, Lydia (eds.) Mann wird man. Geschlechtliche Identitäten im Spannungsfeld von Migration und Islam. Bielefeld: Transcript, pp. 53-62.

NAFICY, Hamid (2006) ‘Situating Accented Cinema’ in Ezra, Elizabeth and Rowden, Terry (eds.) Transnational Cinema: The Film Reader. London; New York: Routledge, pp. 111-129.

REINECKE, Stefan (1995) ‘Projektive Übermalungen. Zum Bild des Ausländers im deutschen Film’in Karpf, Ernst, Kiesel, Doron, and Visarius, Karsten (eds.) „Getürkte Bilder“: Zur Inszenierung von Fremden im Film. Marburg: Schüren, pp. 9-19.

SEESSLEN, Georg (2000) ‘Das Kino der doppelten Kulturen/Le Cinéma du métissage/ The Cinema of Inbetween. Erster Streifzug durch ein unbekanntes Kino-Terrain’ in epd Film 12, pp. 22-29.

STEWART, Lizzie (2015) ‘Turkish-German Comedy Goes Archival: Almanya - Willkommen in Deutschland (2011) ’ in Osborne, Dora (ed.) Edinburgh German Yearbook 9: Archive and Memory in German Literature and Visual Culture.Rochester; New York: Camden House, pp. 107-122.

TÖTEBERG, Michael (1995) ‘Alle Türken heißen Ali. Sozialkritik und Melodrama: Zu „Angst essen Seele auf“ von R. W. Fassbinder’ in Karpf, Ernst, Kiesel, Doron, and Visarius, Karsten (eds.) „Getürkte Bilder“: Zur Inszenierung von Fremden im Film. Marburg: Schüren, pp. 99-107.

VISARIUS, Karsten (1995) ‘Ehrenrettung um jeden Preis. Zu „Yasemin“ von Hark Bohm' in Karpf, Ernst, Kiesel, Doron, and Visarius, Karsten (eds.) „Getürkte Bilder“: Zur Inszenierung von Fremden im Film. Marburg: Schüren, pp. 116-123.

Bemerkung

Beginn in der Woche 8. April

Vierzehntätig (alle zwei Wochen 4 SWS)

Credits 3

Offen für E2 und E3

Leistungsnachweis

Teilnahme an einem Gruppenreferat: 20% der Endnote

Vier 4-5-seitige Essays: 80% der Endnote


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024