Aufbauend auf der einführenden Vorlesung „Grundlagen der Politikwissenschaft“ setzt sich dieses Seminar mit „Politik und Regieren in NRW“ auseinander und bietet damit Einblicke in politische Prozesse auf Landesebene. Diese werden nicht isoliert betrachtet, sondern im Hinblick auf die föderalistische Grundstruktur der BRD bundes- sowie (falls erforderlich) europapolitisch eingeordnet.
Das Seminar behandelt gemäß des Titels zunächst das politische System NRWs und widmet sich nach einem theoretischen Exkurs verstärkt der Frage nach dem Regieren: Wie wird so ein Bundesland eigentlich regiert? Welche Handlungsmuster können bei den verschiedenen Ministerpräsidenten im Zeitraum von 1990 bis heute aufgezeigt werden und wie sehr ähneln sich die Regierungsstile? Welche Akteure spielen abseits vom Ministerpräsidenten eine Rolle, wenn man Regierungstätigkeiten beobachtet? Im Zentrum stehen dabei sowohl formelle („beobachtbare“) Aspekte des Regierens als auch informelle Aspekte.
Die Sitzungen zum Politischen System Nordrhein-Westfalens beinhalten etwa Informationen zur Politischen Kultur und zum Landesbewusstsein, zum Parteiensystem, zu Elementen direkter Demokratie, zum Landtag, zur Landesregierung und zur Verfassung. Es folgt eine theoretische bzw. konzeptionelle Aufarbeitung verschiedener relevanter Begriffe (Politikmanagement, Regieren, Regierungsstil). Schließlich werden die Regierungsstile von Johannes Rau, Wolfgang Clement, Peer Steinbrück, Jürgen Rüttgers, Hannelore Kraft und in Teilen Armin Laschet skizziert.
Den Studierenden soll ein möglichst praxisnaher Einblick in die nordrhein-westfälische Regierungspraxis geboten werden. Zudem werden Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens angewandt und vertieft. |