Prof. Dr. Michael Beißwenger: Bildung in der digitalen Welt: Unterrichtsmodelle für das Fach Deutsch
Digitale Medien fordern die Fachdidaktiken unter zweierlei Perspektive heraus – einerseits als Instrumente der Initiierung, Organisation und Begleitung von fachlichen Lernprozessen und andererseits als Lern- und Reflexionsgegenstände im Rahmen der fächerspezifischen Unterrichtsgegenstände und Kompetenzziele. Nach einer Einführung in Ziele und Aufgaben der germanistischen Mediendidaktik und in das Thema „Bildung in der digitalen Welt“ werden wir in diesem Seminar verschiedene Modelle für den Einsatz digitaler Medien zur Gestaltung von Lernprozessen im Deutschunterricht [Perspektive 1] und für die Vermittlung von Kompetenzen für die digitale Welt [Perspektive 2] erproben und diskutieren.
Literatur zur ersten Orientierung:
- Beißwenger, Michael; Knopp, Matthias (Hrsg., 2019): Soziale Medien in Schule und Hochschule: Linguistische, sprach- und mediendidaktische Perspektiven. Frankfurt: Peter Lang (Forum Angewandte Linguistik 63). [open access]
- Steffen Gailberger & Frauke Wietzke (Hrsg.): Deutschunterricht in einer digitalen Gesellschaft. Unterrichtsanregungen für die Sekundarstufen. Weinheim: Beltz Juventa
Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben und über einen Semesterapparat zur Verfügung gestellt.
Peter Ellenbruch: Fernsehnachrichten als narrative Strukturen
Nicht erst seit der Entstehung des Begriffs „Infotainment“ weisen Beiträge in Fernsehnachrichtensendungen Erzählstrukturen auf. Selbstredend haben Nachrichtenbeiträge in Bild und Ton seit jeher einen dramaturgischen Aufbau, schon allein durch die zeitliche Abfolge der Ereignisse, über die berichtet werden soll. Nun ist allerdings durch die Geschichte des bundesdeutschen Fernsehens hindurch ein Spektrum verschiedener Erzählformen in Fernsehnachrichten festzustellen, in dem manchen Formen stärker zur Narrativierung im Sinne einer „Story“ neigen als andere, von der im Medium selbst kritisch reflektierten Quellenlage bis hin zur gezielten einseitigen Manipulation des Publikums. In diesem Seminar soll durch systematische fernsehanalytische Sichtung verschiedenster Fernsehnachrichten-Ausformungen eine Sensibilität für Ton-Bild-Verknüpfungen erarbeitet werden, um auf dieser Basis mediendidaktische Konzepte zur Vermittlung von Fernseherzählstrukturen zu diskutieren.
Literatur zur Vorbereitung: Knut Hickethier / Peter Hoff: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart: Metzler 1998.
Weitere Texte werden über einen Semesterapparat zur Verfügung gestellt.
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