Bemerkung |
Wohnungsmärkte sind lange Zeit von der vergleichenden Politische Ökonomie, Wirtschaftssoziologie und Wohlfahrtsstaatsforschung nicht beachtet worden, obwohl Wohnen für die meisten Haushalte der größte Budget- und Vermögensposten ist. Zudem ist die Geographie des Wohnens oft mehrdimensional mit anderen sozialen Ungleichheiten verbunden. Miet- und Hauspreissteigerungen gerade in deutschen Städten in den letzten zehn Jahren haben zum Entstehen einer neuen Wohnungsfrage geführt. Dieses Seminar bietet zunächst einen ersten Einblick in die politische Ökonomie von Wohnungsmärkten, indem es deren historisches Entstehen sowie deren Verbundenheit mit Wohlfahrtsstaaten und Finanzmärkten thematisiert. In einem zweiten Teil wird stärker auf die deutsche Wohnungsfrage der letzten Jahre Bezug genommen. Vorkenntnisse im Bereich der Spielarten-des-Kapitalismus- und Wohlfahrtsstaatsforschung sind hilfreich, aber nicht zwingend, die Fähigkeit selbstständiger Datenanalyse ist von Vorteil. Studierende sollten am Ende des Seminars in der Lage sein, aktuelle Geschehnisse auf Wohnungsmärkten differenzierter analysieren und bewerten zu können. |