Deutschland hat sich seit der Nachkriegszeit durch vielfältige Immigration zu einem Einwanderungsland entwickelt. Gegenwärtig weisen viele migrationsbezogene Gruppen in diversen Lebensbereichen Nachteile auf. Solche Nachteile treten nicht nur temporär in einer Art „Eingewöhnungsphase“ der Migrierten unmittelbar nach der Einreise auf. Sie reproduzieren sich größtenteils (in abgeschwächter Form) auch in der zweiten Generation (Nachkommen der Migrierten). Migrationsbezogene Ungleichheit scheint daher ein verfestigtes Phänomen darzustellen. Somit ist die gesellschaftliche Relevanz zur Erforschung dieser Ungleichheit als hoch einzustufen.
Ziel des Seminars ist erstens, einige Grundbegriffe der soziologischen Migrations- und Integrationsforschung vorzustellen. Diese Begriffe (z. B. „Integration“) werden im Alltagsgebrauch teilweise sehr unscharf benutzt, was es zu präzisieren gilt. Damit verbunden wird auch kurz die Migrationsgeschichte in Deutschland seit der Nachkriegszeit skizziert.
Zweitens soll ein Überblick über migrationsbezogene Unterschiede in verschiedenen Teilbereichen des Bildungssystems und des Arbeitsmarkts verschafft werden. Damit verbunden sollen auch immer mögliche Ursachen für migrationsbezogene Ungleichheit in diesen Bereichen diskutiert werden. Auch soll eine erste Verbindung zu allgemeinen Ungleichheits- und Integrationstheorien hergestellt werden.
Drittens soll anhand der Besprechung ausgewählter empirischen Ergebnisse gezeigt werden, wie solche Ergebnisse in der empirischen Forschungspraxis zu deuten sind. Allgemeiner soll darauf aufmerksam gemacht werden, welche Qualitätsstandards (empirische) Forschung erfüllen sollte.
Das Seminar wird als Online-Seminar mit Live-Sitzungen zu der oben angegebenen Zeit stattfinden. Nähere Infos hierzu erhalten Sie nach Anmeldung Ende Oktober 2020 per E-Mail.
Englischer Titel: Migration-Related Inequality in the Education System and the Labor Market |