Kommentar |
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Das Jahrhundert zwischen 1750 und 1850 bildet eine der bewegtesten und bewegendsten historischen Zeiten. In Europa und auf dem amerikanischen Doppelkontinent bewirkten gewaltsame Revolutionen und friedliche Reformen dauerhafte gesellschaftliche Umwälzungen. Davon zeugt die häufig verwendete Bezeichnung der Epoche als „Zeitalter der Revolution“. Reinhart Koselleck hat für diese Epoche des Umbruchs den unspektakulären Begriff „Sattelzeit“ geprägt, der den Umsturz der Semantik in dieser Zeit fokussiert: Der dramatische gesellschaftliche Wandel sei einhergegangen mit einem ebenso revolutionären Wandel der Begriffe, mit denen die Zeitgenossen sich selbst und ihr gesellschaftliches Zusammenleben erfassten. Indem sie die Verhältnisse und Verhaltensweisen sprachlich völlig anders fassten, veränderten sie das Denk- und das Sagbare.
Die Menschen erlebten die Umbrüche als eine Beschleunigung der Zeit, teils begeistert, teils verängstigt, ja verstört. Die Vorlesung soll einen Überblick verschaffen über die Umwälzungen der gesellschaftlichen Ordnung in Europa (mit Seitenblicken nach Amerika). Außerdem befasst sie sich mit den Formen der Bewältigung des Wandels, mit der begeisterten Zustimmung und den vielfältigen Formen der Anpassung, mit dem duldenden Erleiden und dem zornigen Aufbegehren der Zeitgenossen. Dieser Umgang mit dem Wandel begründete politische, kulturelle und religiöse Traditionen, die bis heute nachwirken.
Die Vorlesung beginnt erst am 20. April 2021. Sie wird nicht als moodle-Kurs angeboten, sondern als Powerpoint-Präsentationen mit Audiospur, die Sie finden in duepublico als Semesterapparat GW / GSW 54 finden. Zur Einwahö nutzen Sie ihre Kennung und das Passwort StudFNZ. |