Kommentar |
ACHTUNG: Aufgrund des späten Datums kann eine Anmeldung über das LSF nicht stattfinden. Melden Sie sich daher für das Seminar bitte direkt per Mail an: gina.beckmann@uni-due.de
Die vielseitigen Phasen der Klassische Moderne und mithin die Gründung der Weimarer Republik, bieten zu Beginn des gegenwärtigen Jahrzehnts nicht nur Anlass für Jubiläumsfeiern, beispielsweise zum einhundertjährigen Bestehen des Frauenwahlrechts, sie erfahren eine regelrechte mediale Renaissance. Die Goldenen Zwanziger leben in zahlreichen Fernsehproduktionen wieder auf, bilden die thematische Grundlage diverser literarischer Werke sowie Sachbücher und erfreuen sich großer Beliebtheit in Theater- und Opernhäuser. Orte der dargestellten Handlung bieten die Metropolen Europas, allen voran die Stadt Berlin. Zentrale Aussagen dieser Darstellungen sind Freiheit, Tabulosigkeit und unzählige Entfaltungsmöglichkeiten in einem zuvor – durch Krieg und Krankheit geprägten Land – unbekannten und nicht vorstellbarem Ausmaß.
In diesem Seminar, das als Blockseminar konzipiert ist, beschäftigen wir uns mit der zeitgenössischen Reflexion unterschiedlicher Lebensrealitäten in der Klassischen Moderne. Wir befassen uns unter anderem mit verschiedenen zeitgenössischen literarischen und künstlerischen Produktionen und stellen diese den zuvor herausgestellten unterschiedlichen Lebensrealitäten gegenüber. Ausgewählte Quellen – aus Kunst, Theater, Film, Literatur oder Zeitungen – bieten uns vielseitige Referenzen zu unterschiedlichen kulturellen wie gesellschafts-politischen Bereichen an, ermöglichen uns aber auch Bezug auf weitere künstlerische Produktionen zu nehmen, die ihrerseits wieder als Reflexion ihrer Umgebung zu deuten sind und es somit erlauben, Kunst und Literatur in eine Beziehung zum Lebensalltag im Berlin der Weimarer Republik zu setzen. Ferner sollen die realhistorischen Gegebenheiten gesamtgesellschaftlich abgebildet werden, indem soziale wie gesellschaftliche, politische wie juristische, nationale wie kulturelle Aspekte in einen Zusammenhang gebracht werden. Darüber hinaus soll den verschiedenen Interessensschwerpunkten der Teilnehmer*innen Rechnung getragen werden, indem die Möglichkeit geboten wird, spezifische Quellen- und Theorietexte auszuwählen und aufzubereiten. Neben der Auseinandersetzung mit selbstgewählten Schwerpunkten, soll es ihnen am Ende des Seminars möglich sein, ihre Kenntnisse in gemeinsamen Diskussionsrunden mit den anderen Teilnehmer*innen in einen größeren Zusammenhang zu bringen. |