Kommentar |
Viele Theorien zielen darauf ab, Macht zu erklären, also zu bestimmen, was vorliegen muss, damit jemand oder eine Instanz wie etwa eine Institution Macht hat. Michel Foucault geht demgegenüber davon aus, dass Macht nicht in dieser Weise zu erklären ist, sondern vielmehr selbst herangezogen werden muss, um anderes zu erklären. Macht ist nicht primär das Resultat von asymmetrischen Beziehungen oder Gewaltpotenzial. Sie ist vielmehr selbst produktiv und bringt Institutionen, Regeln oder Positionen hervor. Dabei geht Foucault nicht von einer einheitlichen Gestalt der Macht aus, sondern er unterscheidet unterschiedliche Formen der Macht wie die Disziplinar- oder die Biomacht. Seit den 1970er Jahren hat Foucault auf dieser Grundlage auch eine neue Theorie des modernen Regierens entwickelt, die von vielen als wesentlich für das Verständnis des Neoliberalismus erachtet wird.
In diesem Seminar werden wir uns intensiv und in gemeinsamer Lektüre mit wichtigen Texten von Foucault befassen. Dabei sollen der Machtbegriff und unterschiedliche historische Formen derselben, die Erklärung des Staates sowie die Frage nach der archäologischen oder genealogischen Methode im Mittelpunkt stehen. |
Bemerkung |
B.A. LA GyGe: M11: SE Prakt. Phil.
B.A. (ab WS 2012/13): M11: SE Prakt. Phil.
MA. (ab WS 2012/13): Ic, IIc, IIIc & Id, IId, IIId
M.A. Theorie des Sozialen: SE: Sozialontologie
M.Ed. GyGe (ab WS 2014/15): M4; M5; M10; M11
M.Ed. HRSGe (ab WS 2014/15): M4; M5 |