Kommentar |
Kaum ein anderes Thema bewegt die Öffentlichkeit in Gesellschaft und Kirche(n) so stark, wie die Frage nach dem „richtigen Handeln” angesichts der Herausforderungen und Chancen, die sich aus gegenwärtigen Flucht- und Migrationsbewegungen ergeben. Das Erstarken populistischer Bewegungen am rechten Rand, die Zunahme fremdenfeindlicher und rassistischer Argumentationsmuster und Handlungen bis in die Mitte des politischen Spektrums hinein, aber auch Verunsicherung und Sorge quer durch alle Gesellschaftsgruppen hindurch bilden dabei nicht nur den Hintergrund, auf dem der aktuelle ethische Diskurs geführt wird, sondern werden selbst zum Gegenstand ethischen Reflektierens. Es zeichnet sich immer stärker ab, dass der Themenkomplex Heimat, Flucht und Migration zu einer der Schlüsselfragen (theologischer) Ethik im 21. Jahrhundert wird, dessen Bedeutung auch in Zukunft zunehmen und für das Verhältnis von Kirche(n) auf der einen und Gesellschaft/Politik/Medien auf der anderen Seite mitbestimmend sein wird.
Neben einer Einführung in Grundkonzepte und Hauptfragen evangelischer Ethik wird in diesem Seminar daher besonderes Gewicht auf das Einüben ethischen Nachdenkens, Analysierens und Diskutierens zu den sich aus diesem Themenkreis ergebenden Fragen gelegt werden.
Der Einschreibeschlüssel für den Moodle-Kurs lautet: MigrationSoSe24 |
Literatur |
- Amélé Adamavi-Aho Eué et al. (Hg.), Heimat(en)? Beiträge zu einer Theologie der Migration, Zürich 2017
- Achim Detmers/Sabine Dreßler, Fremde(s) aushalten. Migration und Aggression in Europa, Solingen 2016
- Walter Lesch, Kein Recht auf ein besseres Leben? Christlich-ethische Orientierung in der Flüchtlingspolitik, Freiburg i.Br. 2016
- Lukas David Meyer, Fremde Bürger. Ethische Überlegungen zu Migration, Flucht und Asyl (Theologische Studien NF 12), Zürich 2017
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