Kommentar |
Das Buch „Funktionen und Folgen formaler Organisation“ ist einer der Klassiker der deutschsprachigen Organisationssoziologie. In diesem 1963 erstmals erschienenen und bis heute unübertroffenen Werk entwickelt Luhmann (lange vor der autopoetischen Wende) zentrale Begriffe zur Beschreibung und Analyse von Organisationen. Neben der konzisen Herleitung etwa der Unterscheidung zwischen formalen und informalen Strukturen, enthält das Buch eine Fülle glänzender Beobachtungen – und eben diese stehen im Zentrum des Seminars. Nachdem zunächst die zentralen Textpassagen erschlossen werden, wird es in einem zweiten Schritt darum gehen zu verstehen, wie sich solche – scheinbar staubtrockenen – wissenschaftlichen Texte nutzen lassen, um Organisationsmitgliedern verständlich werden zu lassen, weshalb Organisationen ausgesprochen seltsame, von Zielkonflikten und Widersprüchen geprägte soziale Systeme sind. Zugleich wird gezeigt, wie man ausgehend von diesen theoretischen Grundlagen Vorgehensweisen zur Veränderung und Gestaltung von Organisationen entwickeln kann und welche Erfahrungen Metaplan mit der Anwendung dieser Konflikte gemacht hat |