Castingshows, Vlogs und andere multimediale Formate sind aus der heutigen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Für den Deutschunterricht sind sie in einem doppelten Sinne rerlevant: Einerseits vermitteln sie grundlegende Werte wie Erfolg, Können, Talent und Handwerk, sodass sie, die Art, wie sie produziert und rezipiert werden, und auch ihr Stellenwert in der Jugendkultur Gegenstand eines medienkompetenten Unterrichts sein sollten. Andererseits demonstrieren die Teilnehmer*innen wie auch die Hersteller*innen solcher Formate, dass sie selbst (zumindest auf der Produktionsebene) medienkompetent sind und durch ihre Medienkompetenz kulturell und monetär erfolgreich sein können, wenn sie etwa neue Youtube-Formate kreieren oder bei 'Deutschland sucht den Superstar' mit ihrem Auftritt Aufsehen erregen.

Das Seminar untersucht also

1.) welche Kompetenzen für die Schüler*innen notwendig sind, um diese Produktionen kritisch analysieren zu können und

2.) inwiefern Medienkompetenz und Erfolg in der Mediengesellschaft miteinander verbunden sind.

3.) Insofern wird es auch notwendig sein, den kapitalistischen Grundwert und den gesellschaftlichen Stellenwert von 'Erfolg' zu hinterfragen.

Anschließend wird es uns möglich sein, das Thema zu didaktisieren, d.h. in die Lehrpläne einzuarbeiten, Lernziele und Kompetenzen festzulegen, es zu methodisieren, es durch die Auswahl geeigneter Beispiele unterrichtspraktisch umzusetzen und den Stellenwert eines solchen Unterrichts für die Schüler*innen zu reflektieren.