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Veranstaltung ist aus dem Semester
SoSe 2018
, Aktuelles Semester: SoSe 2024
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Ringvorlesung "Presentness": Konzepte von Gegenwärtigkeit in Künsten, Medien und Wissenschaft Sprache: Deutsch Belegpflicht | |||||||||||
(Keine Nummer) Vorlesung SoSe 2018 2 SWS | |||||||||||
Lehreinheit: | Germanistik | ||||||||||
Teilnehmer/-in Maximal : 200 | |||||||||||
Zugeordnete Lehrpersonen: | Parr , Bieber , Pontzen verantwort , Beißwenger | ||||||||||
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Termin: | Dienstag 12:00 (c.t.) - 14:00 wöch. | Raum : S04 T01 A02 Experimentierhörsaal S04T Hörsaalzentrum | |||||||||
Kommentar: | Geschwindigkeit gilt als Signum der Moderne. Sie bestimmt, wie schnell Ereignisse, die in der Zukunft liegen, zur Vergangenheit werden. Das Jetzt – jener flüchtige Übergang der Erwartungen in Erinnerungen – verliert mit jeder Beschleunigung an Bleiberecht. Das technische Substrat dieses Verlusts an Gegenwärtigkeit sind die seit der Industrialisierung ständig ausgebauten, zunehmend beschleunigten Medien für Transport, Kommunikation und Information. Überlagert wird der Prozess durch die ökonomische Beschleunigung von Produktzyklen, die neue Güter veralten lassen, bevor sie in Gebrauch genommen werden. Auf dem Hintergrund dieser Marginalisierung des Jetzt ist es bemerkenswert, dass sich in Literatur, Kunst und Medien ein gesteigertes Interesse am Erleben von Gegenwärtigkeit als bewusst werdender Präsenz erkennen lässt. Ihr wollen die Vortragenden aus den je unterschiedlichen Perspektiven ihrer Fächer nachgehen; die Ringvorlesung vereint so verschiedene Disziplinen wie Literatur-, Sprach-, Medien und Kulturwissenschaft, Psychologie, Theologie, Soziologie und Medizin. In all diesen von der beschleunigten Zeiterfahrung der Gegenwart markierten Kontexten spielt die gegenläufige Beobachtung eines ,Jetzt‘-Erlebens eine wesentliche, wenn auch bisweilen übersehene Rolle. Ihre systematische Erkundung steht im Mittelpunkt der Ringvorlesung. Bewusste Präsenz-Erfahrung, die sich zunächst als Protest gegen Beschleunigung artikuliert, hat ihrerseits unterschiedlichste Gestalt, und es geht in der Ringvorlesung darum, die Qualität des Jetzt als Momente des Stillstands und der Intensität, der Begegnung und Entscheidung, der Konzentration und Versenkung, aber auch als Einbruchs des Unvorhergesehenen, des Schmerzes und der Verletzung zu beobachten. Der momenthaften Präsenz unterliegt als Folie u.a. das ursprünglich religiös instruierte Motiv göttlicher Erscheinung in der ‚Epiphanie‘. In ihrer säkularisierten Form wird sie nicht nur als Augenblick außerordentlicher ästhetischer Erfahrung künstlerisch gestaltet und evoziert, sondern umfasst heute auch alltags- und popkulturelle Phänomene. Im Rahmen von Eventkulturen und emotionaler Manipulation wird das Konzept der (gesteuerten) Epiphanie auch in ökonomischer und politischer Hinsicht bedeutsam.
Programm:
10.4.2018 Prof. Dr. Aleaxandra Pontzen (Universität Duisburg-Essen)/ Dr. Pierre Mattern Epiphanien in der Gegenwartsliteratur
17.4.2018 Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) Der Moment des Entscheidens. 'Herkules am Scheideweg'-Figurationen in Goethes Autobiographie
24.4.2018 Prof. Dr. Michael Beißwenger (Universität Duisburg-Essen) Zeitlichkeit als 'Bug' - Zeitlichkeit als 'Feature': Besonderheiten des Interaktionsmanagements in der digitalen Kommunikation
15.5.2018 Prof. Dr. Christoph Bieber (Universität Duisburg-Essen) "Nach meiner Kenntnis ist das sofort..., unverzüglich." Politische Echtzeitkommunikation in alten und neuen Medienumgebungen
29.5.2018 Prof. Dr. Jens Loehnhoff (Universität Duisburg-Essen) Handlungskoordination zwischen symbolischer Explikation und subsymbolischer Präsentifikation
5.6.2018 Prof. Dr. Robert Seyfert (Universität Duisburg-Essen) Immersion durch Transgression: Menschliche Teilhabe an sozio-technischen Systemen
19.6.2018 Prof. Dr. Rolf Parr (Universität Duisburg-Essen) "Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!" Inszenierungen der 'Aura des Moments' in medialen Formen und Formaten
26.6.2018 Franziska Schaaf, M. A. (Universität Duisburg-Essen): Legitimierungen der Pause. Die Ausdehnung des Moments in Handarbeitsdiskursen der Gegenwart.
3.7.2018 Prof. Dr. Folkart Wittekind (Universität Duisburg-Essen) Theologie- und kulturgeschichtliche Bemerkungen zur Präsenzerfahrung des Religiösen in der Theologie des 20. Jahrhunderts
10.7.2018 Prof. Dr. Stephan Herpertz (Ruhr-Universität Bochum) Bedeutung lustvoller Augenblickshaftigkeit in Verhaltens- und anderen Süchten
17.7.2018 Abschlusstest
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Literatur: | Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. | ||||||||||
Bemerkung: | Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |
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