Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
Hauptseminare Neuere und Neueste Geschichte (4Gruppen)    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Hauptseminar     WiSe 2018/19     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Geschichte    
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Marx ,   Becker ,   Pekesen ,   Honeck
 
   Gruppe:
G1   
   Termin: Mittwoch   12:00  -  14:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 17.10.2018   
      Raum :   R12 V05 D81   R12V  
  Honeck
 
 
   Gruppe:
G2   
   Termin: Donnerstag   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 18.10.2018   
      Raum :   R12 R03 A93   R12R  
  Pekesen
 
 
   Gruppe:
G3   
   Termin: Dienstag   14:00  -  16:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 16.10.2018   
      Raum :   R12 V05 D20   R12V  
  Marx
 
 
   Gruppe:
G4   
   Termin: Montag   16:00  -  18:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.10.2018   
      Raum :   R12 V05 D20   R12V  
  Becker
 
 
 
   Kommentar:

 Mischa Honeck (Mi 12-14)

Kulturen des Alters im 19. und 20. Jahrhundert

Junge und alte Menschen gab es immer. Dagegen sind Begriffe wie Jüngling, Greis, Rentner, Teenager oder der Yuppie sozial erfundene und dem Wandel unterworfene Konstruktionen. Das Hauptseminar beschäftigt sich mit den Ursprüngen solcher Altersgruppen, ihren sozial-institutionellen Entstehungskontexten und historischen Konjunkturen. Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch eine zunehmende Segmentierung der Lebensabschnitte aus. Jedoch wissen wir noch wenig darüber, wie über Semantiken und Praktiken des Alters Privilegien verteilt, Teilhabe ermöglicht und Macht akkumuliert wurde. Ausgewählte Fallstudien sollen den Blick auf eine vernachlässigte Differenzkategorie lenken, die für die Erforschung historischer Ungleichheiten mindestens genauso bedeutend ist wie Klasse, „Rasse“ oder Geschlecht. Einführende Literatur: Göckenjan, Gerd. Das Alter würdigen: Altersbilder und Bedeutungswandel des Alters. Frankfurt am Main, 2000; Mintz, Steven. “Reflections on Age as a Category of Historical Analysis,” in: The Journal of the History of Childhood and Youth 1/1 (Winter 2008), 91-94.

 

Berna Pekesen (Do 10-12)

Religion und Politik in der Türkei (1839-1945)

Warum glauben die Menschen? Woher kommt die Religion? Welche Funktion erfüllt die Religion? Kann der Islam modernisiert werden? Hindert der Islam den osmanischen bzw. türkischen Staat am „Fortschritt“? Solche Fragen wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts von osmanischen bzw. türkischen Intellektuellen und Politikern gestellt. Das Seminar widmet sich den Elitendiskursen zum Verhältnis von Religion und Politik zwischen 1839 und 1945 und untersucht das Regierungshandeln dieser Zeit aus dieser Perspektive. In den Blick geraten bspw. die Jeunes Turcs (Young Ottomans bzw. Genç Osmanlılar, ca. 1865), die erstmals öffentlichkeitswirksam die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Staat stellten und sie kontrovers diskutierten; die pan-islamische Politik Sultan Abdulhamids II. (1876-1909) sowie die Laizismuspolitik der Kemalisten (1923-1945). Darüber hinaus wird zu untersuchen sein, was die Dekonstruktion von „Meistererzählungen“ von „Modernisierung“ und „Säkularisierung“ für das Forschungsfeld bedeutet. Zur Vorbereitung auf das Seminar wird die Lektüre einer Überblicksdarstellung zur Geschichte der Türkei seit dem 19. Jh. empfohlen. Gute Englischkenntnisse sind von Vorteil. Kenntnisse des Türkischen sind nicht zwingend erforderlich. Einführende Literatur: Klaus Kreiser/ Christoph Neumann: Kleine Geschichte der Türkei, Stuttgart 2003.

 

 

Christoph Marx

Kwame Nkrumah und die Entkolonialisierung Afrikas (Di 14-16)

Kwame Nkrumah (1909-1972) war der erste Regierungschef eines unabhängigen afrikanischen Staates südlich der Sahara. Als einer der Vorkämpfer des Panafrikanismus und Vertreter einer radikalen sozialistischen Zukunftsvision für einen geeinten Kontinent galt er als politischer Visionär und inspirierte viele andere Unabhängigkeitsbewegungen und Politiker. Das Seminar wird seinen Werdegang und Aufstieg rekonstruieren und seine wichtigsten politischen Schriften ebenso behandeln wie auf seine immer stärker diktatorischen Tendenzen eingehen, die schließlich 1966 zu seinem Sturz führten. Literatur: Bea Lundt, Christoph Marx (Hg.), Kwame Nkrumah 1909-1972 : A Controversial African Visionary, Stuttgart 2016.

 

 

Frank Becker

Olympiajahr 1936 (Mo 16-18)

Das Jahr 1936 sah zwei sportliche Großveranstaltungen in Deutschland: Die Olympischen Winterspiele von Garmisch-Partenkirchen und die Olympischen Sommerspiele von Berlin. Beide Veranstaltungen hatten auch eine eminente politische Bedeutung – für die Innen- wie für die Außenpolitik des NS-Staates. Deshalb bettet das Hauptseminar die Untersuchung der Spiele breit in die Politik-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte der NS-Zeit ein. Die Remilitarisierung des Rheinlands im März 1936 wird ebenso eine Rolle spielen wie der Beginn des Spanischen Bürgerkriegs und die Verkündung des Vierjahresplans; der Antisemitismus ebenso wie die Strategien zur Etablierung einer „Volksgemeinschaft“ in Deutschland; die Mediengeschichte ebenso wie das vom NS-Regime etablierte Körperideal. Geplant ist eine eintägige Exkursion zum Deutschen Fußballmuseum in Dortmund, die voraussichtlich im Januar 2019 stattfinden wird. Literatur: Large, David Clay, Nazi games: the Olympics of 1936, New York/London 2007; Rürup, Rainer (Hg. mit Marcus Funck und Helga Woggon), 1936. Die Olympischen Spiele und der Nationalsozialismus, Berlin 21999; Wahlig, Henry, Sport im Abseits – Die Geschichte der jüdischen Sportbewegung in NS-Deutschland. Zwischen Exklusion und Selbstbehauptung: eine Gesamtdarstellung der Geschichte des jüdischen Sports in den Jahren 1933-1938, Göttingen 2015.