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Veranstaltung ist aus dem Semester
WiSe 2019/20
, Aktuelles Semester: SoSe 2024
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Relationales Denken in der Soziologie Sprache: Deutsch Belegpflicht | |||||||||||
(Keine Nummer) Seminar WiSe 2019/20 2 SWS keine Übernahme | |||||||||||
Fakultät: | Fakultät für Gesellschaftswissenschaften | ||||||||||
Zugeordnete Lehrperson: | Armbruster | ||||||||||
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Termin: |
Montag
16:00
-
18:00
wöch.
Maximal 25 Teilnehmer/-in
Beginn : 14.10.2019 Ende : 31.01.2020 | Raum : LC 126 LC | |||||||||
Kommentar: | Relationales Denken in der Soziologie ist paradox: Man findet es bereits bei den Klassikern wie Simmel und Marx und es handelt sich um einen neueren soziologischen Ansatz, der in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erfährt. Insofern ist die Relationale Soziologie zugleich alt und neu. An neueren Arbeiten zeigt sich jedoch, dass die Relationale Soziologie nicht ein einheitliches Theorie- und Forschungsprogramm verfolgt; sondern lediglich ein zentrales Argument eint die unterschiedlichen Ansätze: Jede Form des Substanzialismus wird abgelehnt, sodass nicht Essenzen oder unabänderliche Dualismen (wie die Mikro-Makro-, die Struktur-Handlungs- oder die Individualismus-Holismus-Unterscheidung) die soziale Welt prägen, sondern soziale Relationen bilden den Analyserahmen, von dem aus Handlungen, Akteure und Identitäten zu erforschen sind. Im Kern aller Ansätze steht die Überzeugung, dass Relationen ein Primat bei der Erforschung aller sozialen Phänomene zukommt. Die Relationale Soziologie verschiebt paradigmatisch den Fokus von fixen Entitäten mit festen Eigenschaften hin zu Relationen und Prozessen, die der sozialen Wirklichkeit erst Form, Struktur und Gestalt verschaffen. In unserem Seminar verfolgen wir zum einen die Entwicklung des relationalen Denkens in der Soziologie nach, indem wir zentrale Texte von den Klassikern (Georg Simmel), den Neo-Klassikern (Norbert Elias, Pierre Bourdieu, Niklas Luhmann, Michel Foucault) und auch gegenwärtige Ansätze (Bruno Latour, Mustafa Emirbayer) gemeinsam besprechen. Zum anderen trägt das Seminar den Weiterentwicklungen der letzten Jahre Rechnung, da wir neben aktuellen Themen wie Feminismus, Humanismus oder Musik auch theoretisch-konzeptionelle Arbeiten, die innovative und eigenständige Weiterentwicklungen der Klassiker darstellen, diskutieren werden. Wir werden in dem Seminar zum einen die grundlegenden Texte diskutieren und zum anderen das wissenschaftliche Schreiben (und damit zugleich: das wissenschaftliche Arbeiten) einüben. Hierzu werden sie unterschiedliche Schreibübungen durchführen. Anforderungen für die Seminardiskussionen sind:
Planen Sie ungefähr drei Zeitstunden pro Woche für die Vorbereitung der Texte ein. Zusätzlich ist Zeit für das Verfassen der Schreibaufgaben zu berücksichtigen. |
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Literatur: | Einführungen: Armbruster, A., 2019: Relationale Soziologie als soziologische Theorie. Beobachtungen zu einer Theorie sozialer Relationen anhand neuerer Literatur. Zeitschrift für Theoretische Soziologie 8: 130–139; Witte, D., A. Schmitz & C. Schmidt-Wellenburg, 2017: Geordnete Verhältnisse? Vielfalt und Einheit relationalen Denkens in der Soziologie. Berliner Journal für Soziologie 27: 347–376; Dépelteau, F. (Hrsg.), 2018: The Palgrave Handbook of Relational Sociology. New York, London: Palgrave Macmillan; Powell, C. & F. Dépelteau (Hrsg.), 2013: Conceptualizing Relational Sociology. Ontological and Theoretical Issues. New York: Palgrave Macmillan; Dépelteau, F., 2008: Relational Thinking. A Critique of Co-Deterministic Theories of Structure and Agency. Sociological Theory 26: 51–73. |
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Module: | Modul 6: Spezielle Soziologie (Modul 6) |