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Veranstaltung ist aus dem Semester
SoSe 2020
, Aktuelles Semester: SoSe 2024
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Literarischer Afrikanismus (Grundzüge der Literaturgeschichte II) Sprache: Deutsch Belegpflicht | |||||||||||
(Keine Nummer) Seminar/Übung SoSe 2020 2 SWS | |||||||||||
Lehreinheit: | Germanistik | ||||||||||
Teilnehmer/-in Maximal : 300 | |||||||||||
Zugeordnete Lehrperson: | Hermes | ||||||||||
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Termin: | Dienstag 14:00 (c.t.) - 16:00 wöch. | ||||||||||
Kommentar: | Liebe Studierende,
Die Vorlesung geht vorrangig der Frage nach, auf welche Art und Weise sich (nicht nur) deutschsprachige AutorInnen mit dem afrikanischen Kontinent und seinen BewohnerInnen auseinandergesetzt haben, nimmt aber auch literarische Inszenierungen von afroamerikanischen und afroeuropäischen Lebenswelten in den Blick. Mithin werden uns sowohl Figuren von 'edlen Wilden' begegnen, die das Ideal einer paradiesischen Naturverbundenheit verkörpern, als auch Entwürfe animalischer Wesen, welche die angebliche Minderwertigkeit aller 'Schwarzen' exemplifizieren sollen. In diesem Zusammenhang werden wir rasch feststellen, wie wenig meist damit gewonnen ist, mehr denn problematische Stereotype in ideologiekritischer Manier als realitätswidrig zu entlarven. Daher wird es uns stets auch um die Ermittlung der Funktionen zu tun sein müssen, die derlei Stereotype in übergreifenden – rassistischen und kolonialistischen – Diskursen erfüllen. Als hilfreich werden sich hierbei Rekurse auf Theoreme der interkulturellen Literaturwissenschaft, der Postcolonial Studies und speziell der Whiteness Studies erweisen, wie sie die US-amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison (mit)begründet hat. Der literaturhistorische Zeitraum, den die Vorlesung abdeckt, reicht von der Epoche der Aufklärung bis in unsere Gegenwart. Vorgestellt und analysiert werden thematisch einschlägige Gedichte, Dramen und Erzähltexte von mehr oder minder stark kanonisierten AutorInnen wie Christoph Martin Wieland, Matthias Claudius, Johann Gottfried Herder, Friedrich Maximilian Klinger, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Christian Dietrich Grabbe, Theodor Storm, Arthur Schnitzler, Gerhart Hauptmann, Claire Goll, Hans Henny Jahnn, Michael Ende, Uwe Timm, Christian Kracht oder Jenny Erpenbeck. Jedoch werden auch heute kaum mehr gelesene, einst aber sehr erfolgreiche Romane von KolonialschriftstellerInnen wie Frieda von Bülow, Gustav Frenssen und Hans Grimm zu berücksichtigen sein. Besondere Bedeutung kommt schließlich den Arbeiten afrodeutscher AutorInnen – von May Ayim bis Jackie Thomae – zu, in denen 'weiße' afrikanistische Imaginationen auf formal avancierte Weise dekonstruiert werden. Insgesamt ermöglicht die Vorlesung so die substantielle Erweiterung und Vertiefung vorhandener literaturhistorischer wie auch literaturtheoretischer Kenntnisse.
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Literatur: | Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. | ||||||||||
Bemerkung: | Zu erbringende Studienleistungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |
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