In diesem Seminar wird bei jedem Treffen ein „Quickie“ gemacht: ein leidenschaftliches, spontanes, schnell gemaltes Bild. Die Zeit für ein Bild beträgt also höchstens zwei bis drei Stunden. Die praktischen Arbeiten werden mit schnell trocknenden Acrylfarben, sowie breiten und langstieligen Pinseln in großen Formaten hergestellt. In den ersten Übungen des Seminars gibt es jeweils ein „Vorspiel“, hier werden schnelle Zeichnungen mit grober Holzkohle angefertigt, um sich aufzuwärmen und in Fahrt zu kommen, danach wird mit dem aufgenommenen Tempo der „Hauptakt“ gemalt. Es muss abstrahiert, intuitiv gehandelt und schnell entschieden werden. Ziel ist ein dynamischer, gestischer, expressiver Malprozesses, ein Eintauchen und sich fallen lassen in die Malerei, den berühmten „Flow“ zu erleben. Dadurch soll die leidenschaftliche Lust am Malen entdeckt oder vertieft werden.

Motive:
Die Motive in den ersten Übungen werden vorgegeben. Danach sucht sich jeder ein eigenes figuratives Thema und erarbeitet dazu eine Reihe von Malereien.

Maltechnik:
Während des Seminars gibt es Einführungen in die Acrylmalerei und ihre Malmittel, das Anmischen von Pigmenten mit Acrylbinder, pastose und lasierende Farbaufträge und in erweiterte Möglichkeiten dieser Technik. Außerdem kommen Malmesser, Spachtel, Schwämme und Rakel zum Einsatz. Malmittel wie Spachtelmasse, Verdicker, Marmormehl und Champagnerkreide werden vorgestellt. Leinwände werden aus Keilrahmen und Baumwollstoffen selber gebaut. Input: In Präsentationen werden gestische schnell gemalteleidenschaftliche Bilder vorgestellt, sowie Künstler*innen, die Lust auf Malerei machen.

Feedback in der Gruppe / Korrekturgespräche mit der Dozentin:
Die entstandenen Bilder und eigenen Projekte werden in der Gruppe vorgestellt und gemeinsam besprochen und weiterentwickelt. In Einzelgesprächen während des Malprozesses wird außerdem jeder Studierenden individuell begleitet und beraten.

Studienleistung:
Die Studienleistung ist eine Reihe von mindestens 10 Bildern im großen Format. Am Ende des Seminars erstellt man fotografische Reproduktionen der eigenen Bilder, bearbeitet sie digital und erstellt daraus ein Portfolio. Sonstiges: Der Workload im Selbststudium über das Seminar hinaus wird erwartet. Ein Grundstock an Acrylfarben muss selbst besorgt werden (Gelb, Rot, Blau, Schwarz), sowie grosse Papiere und Pappen (ab ca. 100 x 75 cm) bzw. Leinwände.

Bad Painting - Good Art, Mumok, Wien, Dumont Verlag, 2008

Zum ersten Treffen brauchen Sie kein Material mitzubringen, nur etwas zum mitschreiben. Wir machen eine Einführung in die Übung und in die benötigten Arbeitsmaterialien. Ausserdem gibt es eine ausführliche Einweisung in die Malerei-Werkstatt mit der dazugehörigen Sicherheitsbelehrung, die unterschrieben werden muss. Dies ist notwendig und Bedingung für das eigenständige Arbeiten im Atelier.

Dieses Malerei-Seminar findet in Kombination mit einem Zeichnungs-Seminar statt.

Maler*innen und Zeichner*innen sind also zusammen im gleichen Seminar.