Kommentar: |
Biographische Thematisierungen geschehen in den verschiedensten Zusammenhängen: Bei der Anamnese beim Arzt, in Gerichtsverfahren, in therapeutischen Prozessen und in der ganz alltäglichen Interaktion. Was aber macht lebensgeschichtliche Erzählungen eigentlich so aussagekräftig für das Einschätzen der eigenen und anderer Personen und ihre Verortung in sozialen Zusammenhängen? Was passiert, wenn Einzelne oder auch mehrere zusammen (z. B. Familien) ihr Leben erzählen – bei ihnen selbst, beim Gegenüber? Was unterscheidet die Biographie vom Lebenslauf? Und wie lassen sich biographische Erzählungen für Forschung und Praxis – auch in der sozialen Arbeit – nutzen? In dem Seminar werden soziologische Texte zur Relevanz, Funktion und Struktur lebensgeschichtlicher Erzählungen gelesen und besprochen. Auch sollen Analysen biographischer Erzählungen ‚ausprobiert‘ werden, um ein Gespür dafür zu entwickeln, wie auf der Grundlage biographischer Informationen ein Bild über Deuten und Handeln von Subjekten entstehen kann. |