Die Tagung beleuchtet die europäischen Dimensionen der Geschichte und Kultur des Frauenstifts Essen. Das Frauenstift Essen (um 850-1802) gilt - zusammen mit Gandersheim und Quedlinburg - als Prototyp und besondere Ausformung der Kultur des ancien regime. Essen, gegründet von einer Gruppe um Bischof Altfrid von Hildesheim und die erste Essener Äbtissin Gerswid, war eine der wichtigsten religiösen Gemeinschaften des nordwestlichen Europas. Von der Gründungszeit bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1802 war das Stift in einen internationalen Rahmen gestellt. Von den über ganz Europa gespannten politischen, kulturellen und sozialen Beziehungen der Äbtissinnen und Kanonissen zeugen die bis heute erhaltenen Kunstschätze und Kultobjekte sowie die Zeugnisse der Schriftkultur. Der Reliquienschatz legt politische und kulturelle Beziehungen über ganz Europa offen, die Kunstschätze stammen aus der gesamten bekannten Welt des Mittelalters. Die Essener Äbtissin war seit dem 13. Jahrhundert als Reichs- und Territorialfürstin international vernetzt. In der frühen Neuzeit kamen die adligen Stiftsdamen aus dem gesamten Reichsgebiet bis hin nach Südttirol und Polen. Das Programm der Tagung bezieht zentrale Orte des einstigen Stiftslebens mit ein: der Domschatz und die Münsterkirche sowie das Schloss in Essen-Borbeck als Residenz der Äbtissin werden als Schauplätze der Stiftsgeschichte vorgestellt. Das Seminar wird die Tagung thematisch begleiten. Schwerpunkt wird auch sein, die Anforderungen an die Vorbereitung einer Tagung sowie die Herausgabe eines Aufsatzbandes aus den Vorträgen der Tagung zu vermitteln. Das Hauptseminar setzt den kostenpflichtigen Besuch der Tagung zum reduzierten Preis vom 4.-7. November 2010 voraus und wird als Blockseminar durchgeführt. Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde oder per mail: tschilp@stadtdo.de. Ein Vorbereitungstreffen zur Koordination der Seminartermine, der Referatsthemen etc. findet am 18. Oktober um 16:00 Uh statt. |