Die Frage, „was müssen Lehrkräfte können“, wird von Staat, Wissenschaft und erfahrenen Lehrkräften unterschiedlich beantwortet.
Die Kultusministerkonferenz der Länder hat dazu im Jahr 2004 Standards für die Lehrerbildung verabschiedet. Die dort postulierten vier Kompetenzbereiche („Unterrichten“, „Erziehen“, „Beurteilen“ und „Innovieren“) stellen Lernziele für die Lehrerbildung gleichermaßen in erster und zweiter Phase dar. Sie sind aber auch als Anforderungen an Lehrkräfte zu interpretieren. Lehrkräfte sollen Schülerinnen und Schüler unterrichten, erziehen und schließlich beurteilen und die Schule, ihren Unterricht und sich selbst dauerhaft weiterentwickeln.
Die Professionalitäts-Forschung zeigt aber, dass mindestens ein Zeitraum von zehn Jahren Praxiserfahrung veranschlagt werden muss, bis sich ein Berufseinsteiger zum Experten entwickelt hat. Die wichtigste Voraussetzung ist dabei ein reflektierter Lernprozess. Der Aufbau der vier genannten Kompetenzen kann mit dem zweiten Staatsexamen keineswegs als abgeschlossen gelten, sondern befindet sich zu diesem Zeitpunkt immer noch am Anfang. Gleichzeitig können bei einigen Lehrkräften schon direkt nach dem Referendariat bereits erste Burn-Out-Symptome beobachtet werden.
Das Ziel des Seminars ist eine Sensibilisierung für die Anforderungen, Grenzen und Gefahren der Lehrertätigkeit. Es sollen Hinweise gegeben werden, wie die Entwicklung zum Experten für das Lehren und Lernen schon während des Studiums begonnen werden und wie man sie auch ohne Hilfestellung von Ausbildungslehrern und Fachleitern nach dem Referendariat fortsetzen kann. Das Seminar fokussiert auf den Kompetenzbereich „Innovieren“. In diesem Zusammenhang sollen die Teilnehmenden in ein kleines Forschungsprojekt eingebunden werden.
Teilnahmevoraussetzung:
Aktive Teilnahme: Den Nachweis der aktiven Teilnahme erlangt, wer zu 12 Sitzungen eine (Nachbereitungs-)Aufgabe bearbeitet. Darüber hinaus wird von den Teilnehmenden die Bereitschaft erwartet, sich im Rahmen des Seminars in das Forschungsprojekt einzubringen.
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