Kommentar: |
Die Übung beschäftigt sich mit der Hofhistoriographie der Frühen Neuzeit, wobei ein besonderes Interesse der damals zunehmend intensiven Beschäftigung mitgenealogischen Inhalten gilt. Die durch Kaiser Maximilian I. angeregten Forschungen über seine Ahnen blieben zwar unvollendet, regten aber entsprechende Projekte an den Fürstenhöfen des Reiches an, die nun ebenfalls die Ahnenreihe der herrschenden Dynastie erforschen und darstellen ließen. Schließlich konnten selbst Familien des niederen Adels nicht auf eine Genealogie bzw. Geschichte ihres Hauses verzichten.
Die politischen Kontexte, von der Begründung von Herrschaft bis hin zu deren Repräsentation, mit denen man das erarbeitete genealogische Wissen für sich fruchtbar machte, zeigen eine große Vielfalt; auch die medialen Formen, die man bei deren Vermittlung nutzte, erweisen sich als äußerst mannigfaltig.
Da sich diese Vielfalt in einer Fülle verschiedener zeitgenössischer Quellen niedergeschlagen hat, soll die Lektüre einer repräsentativen Auswahl nicht nur einen Überblick ermöglichen, sondern auch einen Einblick in die verschiedenen hilfswissenschaftlichen Disziplinen, die bei deren Analyse zum Einsatz kommen, vermitteln.
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