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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2012/13 , Aktuelles Semester: WiSe 2023/24
  • Funktionen:
Kunstsoziologie der Moderne: Ästhetizismus und Décadence    Sprache: Deutsch    Keine Belegung möglich
(Keine Nummer) Vorlesung     WS 2012/13     2 SWS    
   Institut: Institut für Kunst und Kunstwissenschaft    
   Lehreinheit: LA Kunst alte StO    
   Lehreinheit: Masterstudiengang Kunst- und Designwissenschaft    
      Master, Master
  110006
  GT, Gestaltungstechnik
  LA Ba GyGe, Bachelor-Studiengang mit Lehramtsoption Gymnasium/Gesamtschule
  LA Ba BK, Bachelor-Studiengang mit Lehramtsoption Berufskolleg
  LA Ba G, Bachelor-Studiengang mit Lehramtsoption Grundschule
  LA Ma HRGe, Master-Studiengang mit Lehramtsoption Haupt-, Real-, Gesamtschule
   Zugeordnete Lehrperson:   Hein verantwort
 
 
 
   Termin: Mittwoch   16:00  -  18:00    wöch.    Maximal 120 Teilnehmer/-in
Beginn : 14.11.2012    Ende : 09.01.2013
      Raum :   S04 T01 A02 Experimentierhörsaal   S04T Hörsaalzentrum  
  Mittwoch   16:00  -  18:00    wöch.
Beginn : 16.01.2013   
      Raum :   S03 V00 E71   S05V  
  Mittwoch   16:00  -  18:00    wöch.
Beginn : 23.01.2013    Ende : 07.02.2013
      Raum :   S04 T01 A02 Experimentierhörsaal   S04T Hörsaalzentrum  
  keine Angabe         wöch.   
  keine Angabe         wöch.   
 
 
   Bemerkung:

Thema: Kunstsoziologie der Moderne: Ästhetizismus und Décadence

Vorlesung

Tag: Mittwoch       Uhrzeit: 16-18h         Ort: S03 V00 E71

HS/GS (alle Studiengänge; Module: Kunstwissenschaft, Ästhetik, medien; Kunst und Gesellschaft; Designwissenschaft; BA - kunsttheorethische u. -soziologische Grundlagen der Moderne)

Inhalt:

Das gegenwärtige Kunstsystem steht unter erheblichem Legitimationszwang: Abhängig von öffentlich-finanzierten Distributionswegen betreiben Künstler großen Aufwand, den gesellschaftlichen Nutzen ihrer Arbeit zu unterstreichen. So versucht man beispielsweise bei der Konzeption der letzten Documenta das künstlerische mit dem wissenschaftlichen Experiment gleichzusetzen. Eher bizarre, heute einen festen Platz in der Kunstgeschichte einnehmende Phänomene wie der Wiener Aktionismus, die Sexualpathologien zitierenden Formulieren der Elke Krystufek oder die blasphemischen Äußerungen der sogenannten „New Artists from UK“ – sie alle werden zunehmend von Kategorien des sozialen Nutzens verdrängt.

Blickt man zurück ins 19. Jahrhundert, insbesondere auf die Zeit der Jahrhundertwende, fallen künstlerische Strömungen ins Auge, welche die Liaison von Kunst und Moral deutlich konterkarieren. Die Basis dafür finden wir in der französischen Salonmalerei bzw. im sogenannten L’art pour l’art. Wenn auch die strenge Unterscheidung von Schönem und Angenehmem der Kant’schen Ästhetik in der französischen Kunstphilosophie eine untergeordnete Rolle spielt, so bildet das Bekenntnis zum Virtuosen und Artifiziellen etwa in der Salonmalerei von Alexandre Cabanel bis zu Félicien Rops doch eine bewusste Missachtung erhabener Ansprüche in der Kunst. Die Kritik an der „Franzosenkunst“, die Abwertung des L’art pour l’art bestimmt entsprechend auch den Kunstdiskurs im Deutschland der Jahrhundertwende.

In besonderer Weise ist es jene Überästhetisierung pathologischer Zustände ist, welche unter das Verdikt der „Entartung“ fallen. Dies betrifft die dekadente Lust am Untergang, das scheinbar genüssliche Schwelgen in menschlichen Unzulänglichkeiten, oft begleitet von blasphemischen, amoralischen bzw. sexualpathologischen Manifestationen oder auch nur einem Bekenntnis zum Dandyismus als einer sanften Form der Verweigerung traditioneller wie moderner Gruppenzwänge.

In der Vorlesung werde ich einige wichtige Stationen dieser „Kulturellen Weigerung“ skizzieren, beginnend mit den arabeskenhaften Körperbegriffen des Orientalismus über die literarischen Manifeste des L’art pour l’art von Théophile Gautier und Barbey d’Orevilly bis hin zu den Vertretern der Bohème des Fin de Siècle wie zum Beispiel Huysmans, Rops, Schiele und anderen. Der Einfluss einer „schwarzen“ Philosophie, insbesondere jener Nietzsches, wird dabei gleichermaßen mit behandelt.

Die Vergabe von Leistungsnachweisen bzw. Credits setzt die Abfassung von Hausarbeiten bzw. Essays voraus.