Kommentar: |
Die unter dem Label "Aktivierung" vorangetriebene Transformation des Sozialstaats hat die Rahmenbedingungen sozialer Dienstleistungserbringung verändert. Dies gilt in besonderem Maße für den Bereich der Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsförderung: Verstärkter Wettbewerbsdruck, Ökonomisierung und unklare Finanzierungshorizonte prägen die Situation der Leistungsanbieter; die dort Beschäftigten sind mit prekären Erwerbsformen, kurztaktigen Projektlaufzeiten und latenter Beschäftigungsunsicherheit konfrontiert. Die Leistungsempfänger bzw. Klienten wiederum sind Adressaten einer "Fördern und Fordern"-Philosophie, die unter Sanktionsandrohung mehr "Eigenverantwortung" und "Selbststeuerung" einfordert. Für die Praxis Sozialer Arbeit in diesem Handlungsfeld erwachsen daraus vielfältige Konsequenzen, die jedoch in Lehre und professioneller Debatte bislang wenig reflektiert werden. Dies wird zum Anlass genommen, das Seminar auf diese Thematik zu fokussieren. Explorative Studien können in Einzel- wie in Teamarbeit durchgeführt werden. Thematische Schwerpunktsetzungen nach Wahl der TeilnehmerInnen sind möglich und erwünscht. Forschungszugänge, die vorrangig Klienten in den Blick nehmen, sind ebenso vorstellbar wie solche, die stärker auf eine Institutionen- oder Ablaufperspektive gerichtet sind. Der Zugang zu Trägern kommunaler Beschäftigungspolitik ist gewährleistet ebenso wie die Einbindung in einen größeren Forschungszusammenhang. Darüber hinaus sind TeilnehmerInnen mit Projektvorhaben aus anderen Aktionsfeldern sozialer Arbeit willkommen. |