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Bioethik ist ein zentraler Teilbereich der angewandten Ethik, der sich auf moralische Probleme im Umgang mit (nicht nur menschlichen) Lebensphänomenen bezieht. In dieser Lehrveranstaltung sollen – nach einem zur Orientierung dienenden Überblick über Theoriebildungen im Bereich der normativen Ethik – vor allem Probleme der Medizinethik, die ihrerseits ein Teilbereich der Bioethik ist, zur Sprache kommen. Dabei werden z.B. folgende Fragen erörtert werden: Gibt es rationale Argumente für ein Abtreibungsverbot? Kommen dem Embryo volle Menschenrechte zu? Wie sind Techniken wie Präimplantationsdiagnostik und Pränataldiagnostik zu bewerten? Läßt sich Sterbehilfe moralisch rechtfertigen, und welche Rolle spielt dabei die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe? Wann ist ein Mensch tot? Dürfen wir den Menschen durch künstliche Mittel „verbessern“? In Bezug auf diese häufig emotional hochgradig aufgeladenen Diskussionen sollen Lösungsvorschläge sowohl konservativer (z.B. Spaemann) wie auch liberaler (z.B. Singer, Hoerster) Autoren erörtert werden. Abschließend ist bei Interesse der Teilnehmer/innen auch ein Blick auf Probleme der ökologischen Ethik möglich.  

Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich:

T. Beauchamp / J. Childress: Principles of Biomedical Ethics, New York / Oxford ⁶2009.

D. Birnbacher: Bioethik zwischen Natur und Interesse, Frankfurt a.M. 2006.

A. Leist (Hrsg.): Um Leben und Tod. Moralische Probleme bei Abtreibung, künstlicher Befruchtung, Euthanasie und Selbstmord, Frankfurt a.M. 1990.

B. Schöne-Seifert: Grundlagen der Medizinethik, Stuttgart 2007.

Zusatzinformationen:

• B.A. Angewandte Philosophie, LA GHR, LA GyGe:
  anrechenbar als VL Einführung in die Angewandte Ethik, AK Medizinethik
  
  
• B.A. HRGe, B.A. GyGe:
  SE zur Angewandten Ethik