Kommentar: |
Menschen sind endliche Wesen und müssen sterben – dieses Faktum wirft existentielle Fragen auf, die auch die praktische Philosophie seit jeher beschäftigen. In diesem Seminar sollen philosophische Antwortversuche auf diese Fragen in verschiedenen Anwendungsbereichen erörtert werden. In einem einleitenden Teil wird die erkenntnistheoretische Frage nach der Möglichkeit des kognitiven Zuganges zum Tod erörtert werden. Darauf aufbauend werden im zweiten Teil individualethische Probleme der richtigen Einstellung zum Tod thematisiert: Ist es rational, Furcht vor dem Tod zu haben? Wie können wir angesichts unserer Sterblichkeit dem Leben einen Sinn abgewinnen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen personaler Identität und Unsterblichkeit? Im dritten Teil sollen medizinethische Fragen im Umgang mit Tod und Töten – etwa die Debatte um das Hirntodkriterium oder um den moralischen Status des menschlichen Leichnams – zur Sprache kommen. Viertens schließlich werden den Tod betreffende Fragen im Bereich der Politischen Philosophie und Rechtsphilosophie, etwa die Auseinandersetzung um die Todesstrafe oder das Töten zur Terrorismusbekämpfung, thematisiert.
Zu dieser Veranstaltung sind Studierende des Moduls E3 Studium liberale eingeladen. Online-Anmeldung ausschl. für E3-Studierende während der Anmeldefrist über die IOS-Anmeldemaske: Studium liberale (vgl. www.uni-due.de/ios)! Für E3 bitte nicht über LSF anmelden!
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Literatur: |
G. Scarre, Death, Stocksfield 2007.
H. Wittwer, Philosophie des Todes, Stuttgart 2009.
H. Wittwer / D. Schäfer / A. Frewer (Hrsg.), Sterben und Tod. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart/Weimar 2010.
Schumacher, Bernard, Der Tod in der Philosophie der Gegenwart, Darmstadt 2004. |