Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
  1. WiSe 2023/24
  2. Hilfe
  3. Sitemap
Switch to english language
Startseite    Anmelden     
Logout in [min] [minutetext]

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2013/14 , Aktuelles Semester: WiSe 2023/24
  • Funktionen:
Film in Worten – Kurzprosa und Erzählungen von Rolf Dieter Brinkmann    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar/Übung     WS 2013/14     2 SWS    
   Lehreinheit: Germanistik    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 40  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Caspers
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: findet statt    Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.
Beginn : 16.10.2013    Ende : 05.02.2014
      Raum :   R12 R06 A69   R12R  
 
 
   Kommentar:

Brinkmanns Erzählung In der Grube (1962), die als Beitrag zu dem von Dieter Wellershoff herausgegebenen Erzählband Ein Tag in der Stadt entstand, gilt als sein literarisches Debüt. Dieser Text und noch andere Erzählungen Brinkmanns wurden von der Literaturkritik rasch der Schule des „Kölner Realismus“ zugeschrieben; eine Bezeichnung, die sich auf programmatische Aussagen Dieter Wellershoffs beruft, der damit eine neue Tendenz innerhalb der Literatur des deutschen Sprachraums verband, deren zentrale Merkmale darin zu sehen sei, dass diese neue Literatur jüngerer Autoren einen „sinnlich konkreten Erfahrungsausschnitt“ vorstellt und aus einer subjektiven, begrenzten, momentanen und beweglichen Perspektive erzählt. Die Zuordnung von Brinkmanns frühen Prosaarbeiten zu einem wenn auch ‚neuen‘ Realismus innerhalb der Literatur ist jedoch durchaus problematisch. So soll es in der gemeinsamen Arbeit um die Frage gehen, was als ‚das Realistische‘ an diesen Texten Brinkmanns anzusehen ist. Gerade vor dem Hintergrund dieser Frage ist Brinkmanns Auseinandersetzung mit dem nouveau roman der 1950er und 60er Jahre zu diskutieren.

Im Seminar soll zum einen eine Auswahl von Texten der beiden von Brinkmann veröffentlichten Erzählbände besprochen werden und zum andern die verstreut publizierte Kurzprosa aus den Jahren 1965-67. Gerade Brinkmanns frühe Erzählungen stellen Formexperimente im Sinne seines – später theoretisch ausformulierten – literarischen Programms vom „Film in Worten“ dar und sind damit Ausdruck des Versuchs, „Lesen wieder in Sehen zurückzuführen“ (S. Späth), mit dem Ziel, Sprache und Literatur wieder an die durch die neuen Medien geprägte sinnliche Erfahrung anzunähern. Der Blick des aufzeichnenden Autors ist dabei dem Objektiv einer Kamera zu vergleichen, durch welches das Wahrgenommene möglichst neutral aufgezeichnet und im Bild festgehalten wird. Die sprachlich-narrativen Verfahren der Textproduktion orientieren sich darüber hinaus an bestimmten bildverarbeitenden Verfahren wie z.B. dem Wiederholen von Bildern, dem Überblenden oder dem Schnitt.

 
   Literatur:

Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar ist die vorbereitende Lektüre des von Maleen Brinkmann herausgegebenen Sammelbandes von Brinkmanns Prosa:

Rolf Dieter Brinkmann:Erzählungen, erschienen bei Rowohlt (Reinbek bei Hamburg 2008), der über den Buchhandel, aber auch antiquarisch erhältlich ist.

Außerdem ist die Anschaffung des Bandes Rolf Dieter Brinkmann: Der Film in Worten (auch erschienen bei Rowohlt, Reinbek 1982) zu empfehlen, in dem neben den Essays und poetologischen Texten all jene Prosatexte versammelt sind, die zu Brinkmanns Lebzeiten verstreut publiziert wurden.