Häufig wird im Diversitydiskurs lediglich auf die Adressat*innenperspektive abgezielt: Lernende sind divers, heterogen, mal „bildungsferner“ mal „bildungsnäher“, haben unterschiedliche soziale Herkünfte, sexuelle Identitäten, Migrationshintergründe oder auch nicht, werden behindert oder auch nicht. Darauf soll ich als Pädagog*in zielgruppenspezifisch eingehen. Was aber hat das eigentlich mit mir zu tun? Sind pädagogisch Tätige nicht auch divers?
Diese Veranstaltung fokussiert darauf, die pädagogisch Handelnden stärker zu reflektieren. Dazu bedarf es Überlegungen des sozialen Ortes und des Habitus (Bourdieu: allgemeine Grundhaltung gegenüber der Welt). Wo komme ich her? Welche sind meine handlungsleitenden, klassifizierenden und bewertenden Prinzipien? Und inwiefern hat das Bedeutung für die pädagogische und soziale Arbeit? Das Seminar verfolgt den Ansatz, durch die Bearbeitung dieser Fragen eine gelingende und habitussensible Beziehungsarbeit in pädagogischen Kontexten zu entwickeln.
Im Seminar werden wir uns mit theoretischen Grundlagen und empirischen Befunden zur Heterogenität von Pädagog*innen befassen. Es besteht darüber hinaus Gelegenheit zu Austausch und Diskussion sowie die Möglichkeit, Ihre Interessen aufzunehmen. Hin und wieder werden Strategien des wissenschaftlichen Arbeitens – insbesondere Lesen und Schreiben – thematisiert und geübt. |