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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2015 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25
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Proseminare Neueste Zeit    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Proseminar     SoSe 2015     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Geschichte    
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Kaufmann, Dr. ,   Hiepel ,   Marx ,   Wiederroth
 
   Gruppe:
G1   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   14:00  -  16:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 13.04.2015   
      Raum :   R12 R06 A69   R12R  
  Kaufmann
 
 
   Gruppe:
G2   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.04.2015   
      Raum :   R12 S05 H81   R12S  
  Marx
 
 
   Gruppe:
G3   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.04.2015   
      Raum :   R12 V05 D81   R12V  
  fällt aus am 15.04.2015    fällt aus wegen Krankheit
  fällt aus am 08.07.2015    fällt aus wegen Krankheit
  Hiepel
 
 
   Gruppe:
G4   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.04.2015   
      Raum :   R12 R07 A69   R12R  
  Wiederroth
 
  Freitag   14:00  -  18:00    EinzelT
Beginn : 29.05.2015    Ende : 29.05.2015
      Raum :   R12 V05 D81   R12V  
  Samstag   10:00  -  18:00    EinzelT
Beginn : 30.05.2015    Ende : 30.05.2015
      Raum :   R09 S04 B02   R09S  
 
 
   Kommentar:

Gruppe 1

Sozialgeschichte der Juden im Rheinland 1780-1933

Im Rheinland leben seit tausend Jahren Juden als älteste und bis ins 20. Jahrhundert einzige nichtchristliche Minderheit in diesem Raum. Während die Forschung zur NS-Zeit kaum mehr zu überblicken ist, fehlen noch vertiefte Studien zur Sozialgeschichte der rheinischen und westfälischen Juden vor 1933. Die Siedlungsgeschichte etwa ist zwischen 1510 und 1780 ungenügend erforscht, aber auch über die Gründe des sozialen Aufstiegs der Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Die Juden verstanden sich bis 1933 als „deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens“ und empfanden die Zeit bis 1914 durchaus als Erfolgsgeschichte: War dies eine Illusion? Die innerjüdische Perspektive soll im Zentrum stehen, nicht die Aussensicht. Didaktische Überlegungen zur Nutzung des erarbeiteten Materials für den Schulunterricht und eine Ausstellung im Jahr 2017 sollen die Veranstaltung abrunden.

1. „Heilige Gemeinde Köln“: Mittelalterliche Anfänge (Funde Archäologische Zone Köln)

2. Jüdische Niederlassung vom 16. bis zum 18. Jahrhundert: Schutzjuden-Status, Hoffaktoren

3. Debatte um Gleichstellung: Chr. W. v. Dohm, Französische Revolution (1789/91), Frankreich im Rheinland 1792-1814

4. Hausierer und Viehhändler: Erwerbstruktur in den Landgemeinden des Rheinlandes und von Westfalen

5. Textilhandel und Textilproduktion, die Warenhausbranche: Leonhard Tietz (Wuppertal / Köln)

6. Kampf um Emanzipation: Der rheinische und der westfälische Provinziallandtag in den            1840er Jahren, Preußen 1869

7. Religiöse Bräuche und Säkularisierung (1848-1914)

8. Nach der Emanzipation 1869: Urbanisierung, sozialer Aufstieg: eine Erfolgsgeschichte bis       1914? (Vergleich mit der christlichen Bevölkerung)

9. Neu: im öffentlichen Raum; Synagogenbauten und –Einweihungen, die antisemitische            Bewegung 1879-1914 (Karikaturen, Ritualmordunterstellung Xanten 1892/93)

10. Jüdische Zuwanderung aus Osteuropa: Chassidim und Sozialisten (bis 1914)

11. Identitätsstiftung: Debatten um die jüdischen Volksschulen, lokale Beispiele: Essen

12. Die Weimarer Zeit: Jüdische Jugendbewegungen (Memoiren)

13. Jüdisches Vereinswesen (1883-1933)

14. Integration in der Mehrheitsgesellschaft vor 1933?

15. Anwendung des Erarbeiteten für Unterricht und Ausstellung (2017)

Literatur:

Erste Einführung:

Meyer, Michael A./Brenner, Michael (Hg.): Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, 4 Bde., München 2000

Überblicke über die Sekundärliteratur:

Toch, Michael: Die Juden im mittelalterlichen Reich, München 2013

Battenberg, Friedrich J.: Die Juden in Deutschland vom 16. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, München 2010

Volkov, Shulamit: Die Juden in Deutschland 1780-1918, München 2010

Zimmermann, Moshe: Die deutschen Juden 1918-1945, München 2013

Jüdische Landesgeschichte:

Brocke, Michael (Hg.): Feuer an Dein Heiligtum gelegt. Zerstörte Synagogen 1938 (Beilage: Die Synagogen der jüdischen Gemeinden Nordrhein-Westfalen 1999), Bochum 1999.

Reuter, Ursula: Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8). Bonn 2007.

Zur Bausubstanz: Pracht-Jörns, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, 5 Teile mit rund 2500 Seiten, Köln 1998-2005

Zimmermann, Michael (Hg.): Geschichte der Juden im Rheinland und in Westfalen, Bonn 1998.

Wertvolle Bibliographie mit etwa 6000 Titeln zur Ortsgeschichte:  

http://www.steinheim-institut.de/_dbs/ebib-djg-nrw/query.html

 

Gruppe 2:

Die Gründung der Südafrikanischen Union 1908-10

Im Jahr 1910 entstand die Südafrikanische Union aus vier bis dahin getrennt verwalteten britischen Kolonien. Dazu wurde eine Versammlung von Parlamentariern und Regierungsvertretern aus diesen Gebieten einberufen, die eine neue Verfassung ausarbeiteten. Das Ergebnis war der südafrikanische Rassenstaat, der die schwarze Mehrheit politisch entmündigte. Das Seminar soll am südafrikanischen Beispiel in die Verfassungsgeschichte von selbstverwalteten Kolonien im Rahmen des britischen Empire einführen. Dabei werden die Art der Verhandlungsführung, die strittigen Fragen und die angebotenen Lösungen sowie die Versuche der schwarzen Bevölkerung, die Verabschiedung der Verfassung zu verhindern, behandelt werden.

Englischkenntnisse, die zur Lektüre von Quellen und Sekundärliteratur befähigen, sind Voraussetzung.

Literatur:

L. M. Thompson: The Unification of South Africa, Oxford 1960.

 

Gruppe 3:

Die Montanunion

Am 9. Mai 1950 schlug der französische Außenminister Robert Schuman in einer offiziellen Erklärung vor, eine Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen. Diese Erklärung, die später auch als „Schuman-Plan“ bekannt wurde, war der Ausgangspunkt des politischen und ökonomischen Integrationsprozesses in Europa. Aus ihm gingen die ersten und bis heute grundlegenden europäischen Institutionen hervor. Im Proseminar sollen die Entstehung dieser Initiative und ihre Folgen analysiert werden. Es wird daher zum einen ein wichtiges Kapitel französischer und deutscher Zeitgeschichte thematisieren wie zugleich in die Geschichte der europäischen Einigung einführen. Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind neben regelmäßiger Teilnahme die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, die Übernahme eines Referates sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.

Die wesentlichen Quellen liegen in deutscher Übersetzung vor.

Literatur:

Wilfried Loth: Europas Einigung. Eine unvollendete Geschichte, Frankfurt/New York 2014.

 

Gruppe 4:

Kolonialherrschaft und Widerstand – der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika, 1905-1907/08

Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten mag das Deutsche Reich erst spät in den
Wettbewerb europäischer Mächte um koloniale Besitzungen eingetreten sein. Dem imperialen
Anspruch in Übersee vorangegangen, den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch
Politiker zunehmend diskutierten, war allerdings eine kontinuierliche Ausweitung deutscher
Einflusssphären, nicht zuletzt auf dem afrikanischen Kontinent. Auch Reichskanzler Otto von
Bismarck sollte schließlich in der Frage nach kolonialen Besitzungen Flexibilität beweisen und ließ,
im scheinbaren Gegensatz zu seinem zuvor bekräftigten Desinteresse an einer Kolonialpolitik für
Deutschland, im April 1884 erste Gebiete in Südwestafrika „unter deutschen Schutz“ stellen.
Knapp ein Jahr später folgten Territorien in Ostafrika, der Region, die im Fokus des Seminars
stehen wird.
Am Beispiel von ehemals Deutsch-Ostafrika wird in der Veranstaltung zunächst die Entwicklung
deutscher Kolonialambitionen und Kolonialpolitik nachgezeichnet, d.h. von den Anfängen erster
Interessen in der Region, über den Auf- und Ausbau eines kolonialen Verwaltungs- und
Militärapparats, bis hin zu Deutschlands Aberkennung seines Status als Kolonialmacht nach dem
Ersten Weltkrieg. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf dem Widerstand gegen die deutsche
Kolonialisierung seitens lokaler Bevölkerungsgruppen liegen. Dabei gilt ein besonderes Interesse
dem Maji-Maji-Krieg von 1905-1907/08. Anhand des Konflikts soll ein differenziertes Bild damaliger
Akteure und deren Motivationen herausgearbeitet und unterschiedliche Interpretationen des
Krieges diskutiert werden.
Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte und Quellen wird vorausgesetzt.
Literatur: Speitkamp, Winfried. 2014. Deutsche Kolonialgeschichte. 3. bibl. erg. Aufl., Stuttgart:
Reclam.