Lange Zeit schien das Berufsbild einer Sekretärin als persönliche Assistenz des Vorgesetzten, oder auch als ‚Vorzimmerdame’, treffend bestimmt. Aktuell verlangen strukturelle Veränderungen aber eine Neubewertung der Arbeit von Sekretärinnen. Bereichssekretariate als neue Form der Arbeitsorganisation und Rationalisierungsstrategie und der Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologie verändern nachhaltig den Tätigkeitsbereich. Auf dieser Basis stellt sich die Frage nach Leistungsbewertung und Entlohnung für diese niedrig eingruppierten Angestellten neu. Konsequent stabil bleibt jedoch, dass diese Assistenztätigkeiten mit einer fast lückenlosen Ausschließlichkeit weiterhin von Frauen ausgeführt werden. Wir machen uns im Seminar ein umfassendes Bild über die Tätigkeit und Leistung von Sekretärinnen und entwickeln gemeinsam Forschungsfragen, die sich aus der Exploration und dem oben genannten Strukturwandel ergeben.
Ablauf:Im ersten Teil des Projekts (WS 2015/16) sind eine thematische Einführung, eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Methoden, sowie die erste Phase der Datenerhebung geplant. Ein Zwischenstand wird vorgestellt und Teilforschungsfragen in Gruppen entwickelt. Im zweiten Teil des Projekts (im SoSe 16) werden die erhobenen Daten ausgewertet und analysiert. Eine Präsentation der Forschungsergebnisse ist vorgesehen.
Methoden: Exploration des Forschungsgegenstands auf Grundlage der Grounded Theory unter Rückgriff auf verschiedene qualitative Forschungsmethoden wie Dokumentenanalyse, Leitfadengestützte Interviews, Gruppendiskussionen, Experteninterviews, Beobachtungsprotokolle
Voraussetzungen: Interesse an Methoden qualitativer Datenerhebung und -analyse (im Idealfall auch Vorkenntnisse in der Interviewführung) sollte gegeben sein. Die Bereitschaft, sich aktiv und engagiert in das Projekt einzubringen, ist unerlässlich. |