Kommentar: |
Franz Bosbach: Proseminar Frühe Neuzeit Gruppe 1: Quellen zur kaiserlichen Politik auf dem Westfälischen Friedenskongress (1644-1649), Do 14-16, R11 T06 C84
Der Westfälische Friedenskongress hat eine große Zahl von Konflikten auf europäischer Ebene und auf der Ebene des Heiligen Römischen Reichs lösen können und so den Dreißigjährigen Krieg beendet. In die meisten Streitfragen war der Kaiser involviert. Das Seminar geht der Frage nach, welche Ziele die kaiserliche Politik auf dem Kongress verfolgte und welche Ergebnisse sie erzielte.
Literatur zur Vorbereitung:
Konrad Repgen, Die Hauptprobleme der westfälischen Friedensverhandlungen von 1648 und ihre Lösungen, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 62 (1999), 399-438.
Proseminar Frühe Neuzeit. Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss eines vierstündigen Proseminars in der Geschichte.
Sebastian Peters: Proseminar Frühe Neuzeit Gruppe 2: „Stich und Hieb und ein Lieb…“ – Die Lebenswelt der Söldner im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), Fr 14-16, R12 S05 H81
„Stich und Hieb und ein Lieb muß ein Landsknecht haben“, heißt es im bekannten Soldatenlied »Vom Barette schwankt die Feder«. Im Seminar soll im Rahmen einer „Militärgeschichte von unten“ (Wolfram Wette) der Blick auf die einfachen Söldner im Kontext des Dreißigjährigen Krieges gelenkt werden. Es gilt unter anderem zu ergründen, wie die Männer zum Kriegshandwerk gelangten, wie sie das Schlachtgeschehen erlebten und sich das Leben im Feldlager gestaltete. Die großen Feldzüge und Feldherrn, wie Wallenstein, Tilly oder Gustav Adolf II. von Schweden sollen dabei in den Hintergrund treten.
Literatur
Peters, Jan (Hrsg.) Peter Hagendorf – Tagebuch eines Söldners aus dem Dreißigjährigen Krieg. (= Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit 14) Göttingen 2012.
Proseminar Frühe Neuzeit. Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss eines vierstündigen Proseminars in der Geschichte.
Dominik Greifenberg: Proseminar Frühe Neuzeit Gruppe 3: Die sichere Stadt - Festungsbau im Rhein-Maas-Raum
Seit dem 14. Jahrhundert revolutionierte die „Entdeckung“ des Schwarzpulvers und die damit einhergehende Etablierung von Feuerwaffen das europäische Kriegswesen. Auch wenn Feuerwaffen aus ökonomischen und pragmatischen Gründen bis in das späte 15. Jahrhundert hinein keine allgegenwärtige militärische Gefahr darstellten, so wurden jedoch durch die Innovation postwendend bestehende Verteidigungskonzepte auf den Prüfstand gestellt. Dementsprechend war auch die mittelalterliche Stadtmauer, die bis dato als physischer Sicherheitsgarant der Stadt schlechthin galt, in ihrer Funktionalität wesentlich in Frage gestellt. Im Rahmen des Proseminars wird anhand verschiedener Beispiele aus dem Rhein-Maas-Raum die Übergangsphase von der spätmittelalterlichen zur frühneuzeitlichen Stadtbefestigung in den Fokus gerückt. Dabei soll ein Augenmerk darauf gerichtet werden, inwiefern der neuartigen Feuerwaffentechnik fortifikatorisch Rechnung getragen wurde. Darüber hinaus wird aber vor allem anhand diverser Quellen aus der Region das frühneuzeitliche Sicherheitsverständnis zu erörtern sein. Dabei sollen nicht nur bauliche Veränderungen analysiert werden, sondern auch die fortschreitende, minutiöse Organisation städtischer Sicherheitskonzepte und Verteidigungsmaßnahmen. Alles in allem soll der Versuch unternommen werden nachzuvollziehen, ob und inwiefern sich im frühneuzeitlichen Rhein-Maas-Raum eine Neubewertung der Stadt als Sicherheitsraum beobachten lässt und wie, respektive aus welcher Motivation heraus die zeitgenössischen Akteure diesen Prozess forcierten.
Literatur:
- Kampmann, Christoph/Niggemann, Ulrich (Hrsg.): Sicherheit in der Frühen Neuzeit. Norm – Praxis – Repräsentation, Köln 2013.
- Knittler, Herbert: Die europäische Stadt in der Frühen Neuzeit. Institutionen, Strukturen, Entwicklungen (Querschnitte. Einführungstexte zur Sozial-. Wirtschafts- und Kulturgeschichte 4), Wien 2000.
- Zinn, Karl Georg: Kanonen und Pest. Über die Ursprünge der Neuzeit im 14. und 15. Jahrhundert, Opladen 1989.
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