Katharina Tugend Gruppe 4: Medizin im Spätmittelalter – Errungenschaften und Aberglauben
Eine ärztliche Behandlung konnte sich im Mittelalter zwischen Wissen und Aberglauben bewegen. Das damalige Menschen- und Weltbild beeinflusste dabei stark das medizinische Vorgehen. Viele Verbote und Unwissen erschwerten die Versorgung von Patienten. Zudem sahen sich einige medizinische Berufsgruppen auch mit einer medizinischen Marginalisierung durch den Unreinheitsvorwurf ausgesetzt. Dennoch waren sie für die Gesellschaft unverzichtbar. Gerade im Spätmittelalter als Pandemien in Europa wüteten, aber gleichzeitig der Weg zu neuem Wissen eröffnet wurde, erscheint dieser Bereich als sehr widersprüchliches Thema. Durch eine Erarbeitung wissensgeschichtlichen Aspekte soll im Rahmen des Seminars diese Widersprüchlichkeit diskutiert werden, um auch Teile der mittelalterlichen Gesellschaft verstehen zu können. Zusätzlich soll dabei das wissenschaftliche Arbeiten erlernt und eingeübt werden.
Literatur:
Jankrift, K.-P.: Mit Gott und schwarzer Magie: Medizin im Mittelalter. Darmstadt 2005.
Speer, A. (Hrsg.): Wissen über Grenzen: arabisches Wissen und lateinisches Mittelalter. Berlin 2006.
Goetz, H. W.: Proseminar Geschichte: Mittelalter. Stuttgart 2009.
Einführungsseminar Mittelalter 5: Amalie Fößel: Kaiser Friedrich II.Do 10-12, Do 14-16
Unter den Fürsten der Erde habe er als „Staunen der Welt“ und „wunderbarer Verwandler“ gegolten. Das schrieb der englische Geschichtsschreiber Mattheus Paris in seiner Chronik über Kaiser Friedrich II. Dieser herrschte über Sizilien und das römisch-deutsche Reich, er war Kaiser und erwarb schließlich die Krone des Königreichs Jerusalem. Mit diesen Titeln waren unterschiedliche Aufgaben und Herausforderungen verbunden. Diese sollen im Seminar gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Zudem wird eine Einführung in die Grundlagen und Arbeitstechniken der mittelalterlichen Geschichte gegeben. Die für alle Teilnehmer verpflichtende begleitende Übung vertieft das historisch-kritische Arbeiten mit den Quellen und die Beherrschung der Methoden und Techniken historischer Mittelalterforschung.
Literatur zur Vorbereitung:
Hans-Werner Goetz: Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB-TB 1719)Stuttgart 42014.
Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194-1250): Herrscher, Mensch, Mythos, Stuttgart 2007.
Einführungsseminar Mittelalter 6: Miriam Czock: Ludwig der Fromme – Herrschaft in der Krise
Die Herrschaft Ludwigs des Frommen (814-840) ist in der Forschung lange als eine der Schwäche und Krise gekennzeichnet worden. Neuere Analysen sehen seine Regierungszeit differenzierter. Das Seminar soll die gesellschaftlichen Strukturen innerhalb des Reiches, das Bemühen um Reform und die kulturelle Blüte des 9. Jahrhunderts, aber auch das Scheitern der Nachfolgekonzeption und die politischen Probleme der Regierungszeit Ludwigs des Frommen beleuchten. Das Seminar wird anhand von Quellen und neuester Forschungsliteratur einen Einblick in die Regierungszeit Ludwigs des Frommen geben sowie grundlegende Techniken und Arbeitsweisen des Historikers vermitteln.
Fried, Johannes: Der lange Schatten eines schwachen Herrschers. Ludwig der Fromme, die Kaiserin Judith, Pseudoisidor und andere Personen in der Perspektive neuer Fragen, Methoden und Erkenntnisse, in: Historische Zeitschrift 284 (2007), S. 103-138.
Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart3 2006.
Schieffer, Rudolf: Die Karolinger Stuttgart³ 2000.
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