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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
(Quasi-)Experimentelle Methoden in der Linguistik    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Blockseminar     WiSe 2016/17     2 SWS    
   Lehreinheit: Germanistik    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 40  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Fisseni
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   14:00  -  16:00    EinzelT
Beginn : 09.01.2017    Ende : 09.01.2017
      Raum :   A-113   A  
  Verbindliche Vorbesprechung
 
  keine Angabe   09:00  -  18:00    Block
Beginn : 20.02.2017    Ende : 24.02.2017
      Raum :   WST-A.12.04   Weststadttürme  
 
 
   Kommentar:

Experimentelle Methoden finden in immer weiteren Bereichen der Linguistik Anwendung, da die Grenzen introspektiver und der korpusbasierter Forschung deutlich werden. Diese Lehrveranstaltung will einen Einblick in (quasi-)experimentelle Methoden der Linguistik geben. Dabei werden unter (quasi)-experimentell recht großzügig alle Methoden verstanden, die (meta-)sprachliche Sachverhalte unter Variation der ‚experimentellen‘ Bedingungen untersuchen. Die Lehrveranstaltung wird sich an Meindl (2011) orientieren.

Ein einfaches Experiment (angelehnt an Clark 1979, Experiment 5) wäre Folgendes. Wir haben die Annahme, dass Antworten auf Fragen immer die Frage genau beantworten. Um dies zu testen, gehen wir in mehrere Lehrveranstaltungen und fragen: „Kann ich hier eine Hausarbeit schreiben?“ Die unter der Hypothese erwarteten Antworten wären: „Ja“ und „Nein“. Angelehnt an Clarks Ergebnisse kann man aber erwarten, dass die Antwort meist umfänglicher ausfiele und im positiven Falle die Bedingungen und im negativen alternative Lehrveranstaltungen genannt werden. Damit wäre die vielleicht zunächst plausibel erscheinende Hypothese widerlegt.

In der Lehrveranstaltung wären dann Begriffe wie Hypothese, meist etc. zu präzisieren, und es wäre zu überlegen, welches Qualitäts-Anforderungen sind, unter denen ein Experiment linguistisch interessant ist und für die Theoriebildung ‚ernstgenommen‘ werden kann (klassische Kriterien sind Objektivität, Reliabilität, interne und externe Validität). Darüberhinaus werden wir einige grundlegende Techniken des Designs und der Auswertung linguistischer Experimente kennenlernen und ihre Anwendungsgebiete und Reichweite kritisch betrachten. Ein Schwerpunkt bei den Beispielen wird auf der formalen Semantik und Pragmatik und der Moses-Illusion liegen.

In betreuten Beispielprojekten werden Sie dann (erste) Erfahrungen mit Experimenten machen. Eigene Ideen zu Experimenten sind dementsprechend herzlich willkommen!

 
   Literatur:
  • Meindl (2011): Methodik für Linguisten. Tübingen: Narr.
  • Bortz, Jürgen & Nicola Döring (2002): Forschungsmethoden und Evaluation. Für Human- und Sozialwissenschaftler. 3. Auflage. Berlin etc.: Springer.
  • Clark, H. H. (1979): Responding to indirect speech acts. Cognitive Psychology, 11, 430-477.
  • Diekmann, Andreas (2003): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. 10. Auflage. Reinbek: Rowohlt.
  • Hussy, Walter & Anita Jain (2002): Experimentelle Hypothesenprüfung in der Psychologie. Göttingen etc.: Hogrefe.
  • Noveck, Ira und Dan Sperber (2004): Experimental Pragmatics. Basingstoke: Palgrave Macmillan.
  • Erickson, T. A. und M. E. Mattson (1981). „From words to meaning: A semantic illusion“. In: Journal of Verbal Learning and Verbal Behavior 20, S. 540–552.
  • Nieuwland, Mante S. und Jos J. A. Van Berkum (2005). „Testing the limits of the semantic illusion phenomenon: ERPs reveal temporary change deafness in discourse comprehension“. Englisch. In: Cognitive Brain Research 24.3, S. 691–701.
  • van Oostendorp Herre und Sjaak de Mul (1990). „Moses beats Adam: A semantic relatedness effect on a semantic illusion“. Englisch. In: Acta Psychologica 74.1, S. 35–46.
 
   Bemerkung: Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines
Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.