Hat Literatur noch einen anderen Zweck als den des angenehmen Zeitvertreibs? Ist es legitim, Literatur für politische Ziele zu nutzen, oder geht dies mit dem Verlust der literarischen Autonomie einher? Insbesondere die Bewegung der Littérature engagée um Jean-Paul Sartre setzte sich Mitte des 20. Jahrhunderts bewusst mit den Mitteln von Journalismus und Schriftstellerei für Menschen- und Bürgerrechte ein. Welche Möglichkeiten und Risiken dieser Ansatz birgt, soll im Rahmen des Proseminars zunächst anhand theoretischer Texte untersucht werden. Anschließend soll die Thematik anhand der Romane La grande maison (1952) von Mohammed Dib, Les Justes (1949) von Albert Camus und des autobiographischen Texts Mémoires d’une jeune fille rangée (1958) von Simone de Beauvoir vertieft werden.
Ziel des Proseminars ist die Vertiefung sowohl literarhistorischer als auch methodologischer Grundkenntnisse der französischen Literaturwissenschaft.
Bitte lesen Sie zur Vorbereitung auf das Proseminar folgende Primärtexte (jeweils in der angegebenen Ausgabe!):
Beauvoir, Simone de: Mémoires d’une jeune fille rangée. Paris: Gallimard, 1958. (ISBN : 978-2-07-035552-5)
Camus, Albert: Les Justes. [1949] Paris: Gallimard, 2008. (ISBN: 978-2-07-033731-6)
Dib, Mohammed: La grande maison. [1952] Paris: Éditions du Seuil, 1996. (ISBN: 978-2-02-028312-0)
Voraussetzung für das Erbringen der Prüfungsleistung (Hausarbeit) ist die aktive Teilnahme (Übernahme eines Referats und Erarbeitung eines Lektüretagebuchs).
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