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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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Politische Systeme im Vergleich: Politische Kulturforschung    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     SoSe 2017     2 SWS     keine Übernahme     ECTS-Punkte: 5    
   Lehreinheit: Sozialwissenschaften    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 32  
 
   Zielgruppe/Studiengang   Powi B.A., Politikwissenschaft (Bachelor of Arts)   ( 4. - 6. Semester )
   Zugeordnete Lehrperson:   Öztürk
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   12:00  -  14:00    wöch.
Beginn : 18.04.2017    Ende : 25.07.2017
      Raum :   SG U126   SG  
 
 
   Bemerkung:

Ziel des Seminars:

Die Idee, dass das in einer Gesellschaft vorherrschende politische System an die Einstellungen, Orientierungen und Werte der Bevölkerung gekoppelt ist, hat eine lange Tradition in der politischen Ideengeschichte (u.a. Montesquieu 1965; Rousseau 2011; Tocqueville 2011). Eine Garantie, dass die Werte der Bevölkerung der herrschenden politischen Ordnung entsprechen, gibt es indessen nicht. Ein häufig zitiertes Beispiel in diesem Kontext ist der Zusammenbruch der Weimarer Republik (Welzel u. Klingemann 2007). Schließlich lautet eine der zentralen Lehren aus ihrem Zusammenbruch: Keine ‚Demokratie ohne Demokraten‘ (Bracher 1971). Diese Erkenntnis bildet den zeithistorischen Hintergrund für die Entstehung der politischen Kulturforschung (Almond u. Verba 1963 / 65). Ihre zentrale Prämisse lautet, dass die Stabilität politischer Systeme aus einer Kongruenz von politischer Kultur und politischer Struktur resultiert und das Demokratien somit auf einen zu ihr passenden sozial-psychologischen Unterbau (die Einstellungen, Orientierungen und Werte der Bevölkerung) angewiesen sind (Almond u. Verba 1963 / 65).

Ziel des Seminars ist eine Einführung in klassische und moderne Konzepte der politischen Kulturforschung (Almond u. Verba 1963 / 65; Easton 1965, 1975; Fuchs 2002; Lipset 1963; Norris 2011; Pickel u. Pickel 2016). Moderne Varianten der politischen Kulturforschung analysieren psychologische Orientierungen der Bürger gegenüber der politischen Gemeinschaft, die Legitimität des politischen Regimes, die Zufriedenheit mit dem real existierenden politischen System, das Vertrauen in Institutionen und politische Amtsträger und letztlich Bewertungen der Performanz, bei denen die politischen und wirtschaftlichen Leistungen der politischen Amtsträger evaluiert werden. Darüber hinaus werden die Demokratieverständnisse der Bürger analysiert (Pickel u. Pickel 2016).

Der Fokus des Seminars liegt auf der Legitimität von Demokratien. Nur wenn die Idee der Demokratie nicht in den Herzen und Köpfen einer Mehrheit der Bürger Fuß fassen kann, ist es wahrscheinlich, dass politische Parteien, die gegen die Demokratie agitieren, populär werden oder gar ins Amt gewählt werden (Welzel u. Dalton 2014, S. 288). So resümiert Coppedge (2012, S. 230) „now matter how unpopular politicians, parties, and democratic institutions become, democracy will not break down unless some alternative regime has greater legitimacy“. Inhaltlich werden im Seminar vier Themenkomplexe behandelt. Erstens, die Frage nach der Beeinflussung der Regimelegitimität durch Sozialisationsprozesse (Bilodeau 2014). Zweitens, die Frage, inwiefern der Demokratiebegriff für die Bürger in verschiedenen Kulturen und Nationen „den gleichen Bedeutungsgehalt aufweist“ (Schubert 2016, S. 285). Drittens, die Frage nach den Makrokonsequenzen politischer Kultur: Gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß gesellschaftlicher Wertepräferenzen für die Demokratie und dem Demokratiegrad von Nationen? Schützt eine ‚demokratische politische Kultur‘ tatsächlich vor einem Zusammenbruch von Demokratien? (Diamond 1999; Linz u. Stephan 1996; Welzel u. Klingemann 2007). Viertens, wird ein Blick auf die Mikrokonsequenzen politischer Kultur geworfen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen politischer Kultur und dem Partizipationsverhalten von Bürgern? Beteiligen sich demokratisch eingestellte Bürger tatsächlich häufiger an Wahlen? Sehen sie beim Gang zur Wahlurne davon ab, sogenannte ‚Anti-System-Parteien‘ zu wählen? Sind sie tatsächlich häufiger Mitglieder in demokratischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen? Sehen sie davon ab, ihre politischen Zielsetzungen mittels gewaltsamer und nicht-konstitutionell geschützter Partizipationsformen zu verfolgen? (Diamond 1999, S. 69).

Um Fragen wie diese in eigenen Seminararbeiten bearbeiten zu können, erfolgt eine Einführung in die Statistik-Software SPSS, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars zur Erstellung deskriptiver Statistiken, sowie Analysen bivariater und multivariater Zusammenhänge befähigt.

Leistungsnachweis: Aktive Beteiligung im Seminar; Referat; Bereitschaft zu eigenen, statistischen Analyse mit SPSS; Seminararbeit.