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Eine jede Definition bedeutet Abgrenzung: Im Sinne des Themas gibt es solche des Raumes, der Zeit, der Ideologien, der Kulturen, der Mythen etc., die in der Regel unreflektiert aus nicht immer klaren Quellen geschöpft werden. Äußerst selten ist z.B. das Phänomen, dass Unterschiede zwischen Menschen, Kulturen etc. als beidseitigen Gewinn oder Befruchtung verstanden und gewünscht werden. Was müsste die EU tun, um eine Einwanderungsregion zu sein, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft willkommen sind? Dafür hat es in der sog. „europäischen Vergangenheit“ Beispiele gegeben: Goethes West-östlicher Diwan, Petrarcas Kulturleistungen, Malerei der Renaissance und – an sich nur auf den ersten Blick so merkwürdig – im Kriegswesen (Waffen, Technologie, taktisch-strategische Theorien).
Auch „große Themen“ erfordern eine Beschränkung, die in der Veranstaltung festgelegt werden sollten. Es gibt eine Reihe von Gründen, um besonders das Verhältnis von „Europa“ (Okzident) und „Orient“ zu thematisieren, da in Austausch und Konfrontation bis heute wichtige politische Entscheidungen gefällt werden (vgl. bes. E. Said, Orientalismus).
Damit ist schon ein Schwerpunkt angesprochen: Die Einnahme unterschiedlicher (politischer, kultureller etc.) Standpunkte in Bezug auf Europa.
Ein zweiter Schwerpunkt soll in der Erarbeitung und Anwendung bestimmter Kategorien der Reflexion bestehen, um ein sichereres Verständnis von bereitgestellten Materialien für eine Kommunikation nutzbar zu machen.
Es sollte auch die Möglichkeit bestehen, gewisse, von der Forschung noch nicht gelöste Probleme (z.B.: Was bedeutet „ursprüngliche Akkumulation des Kapitals“?), in ihrer Bedeutung für das Thema und die heutige politische Realität in Diskussionen reifen zu lassen.
Historisch scheint der Zeitpunkt um das Jahr 1500 besonders interessant zu sein, um all das Angesprochene näher zu untersuchen und zu begründeten Auffassungen zu kommen. Bei diesen bis jetzt genannten Gegenständen können „Vorlieben“ von Studierenden vertieft und exemplarisch behandelt werden: Kunst, Literatur, Rhetorik, Mathematik, Medizin etc.
Das ‚Leben zwischen den Staaten‘ ist natürlich politisch zu werten und bedarf der Klärungen von Macht- und Gewaltverhältnissen. Mit gewisser Vorsicht könnte eine Bearbeitung der genannten Gegenständen in einem „Manifest“ seinen Niederschlag finden, was relativ gesicherte Kenntnisse und konsensfähige Standpunkte impliziert.
Schließlich muss auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass alle gesellschaftskritischen Äußerungen in unserer Zeit „mediokratisch“ zu durchleuchten sind, d.h., dass die Herrschaft der Medien parteilich ist, indem Medien auch Ängste von Bürgern und Immigranten schüren, um Feindschaften zwischen Bevölkerungsgruppen entstehen zu lassen, die auch mit irrationalen Behauptungen arbeiten. So muss davon ausgegangen werden, dass zur Verteidigung („unseres“) Wohlstands Sachkenntnisse eine geringe Rolle spielen, was uns nicht davon abhalten sollte, dennoch um Klarheit, Verständlichkeit, Verständigung zu ringen.
Lernziele:
Die Studierenden sind in der Lage, sowohl kritisch-reflexiv zu wissenschaftlich wohlbegründeten Positionen zu gelangen als sie auch angemessen darzustellen. |
Bemerkung: |
Vorbesprechung: Di, 18.07.2017, 16:00-17:30 Uhr, LB 137 Block (WE): So, 06./13./20. + 27.08.2017, 10:15-17:00 Uhr, LK 052
Späte Blockseminare eignen sich nicht für Studierende im letzten Semester. Falls Terminwahrnehmung oder Prüfung scheitern, steht zu diesem späten Zeitpunkt ggf. keine Alternative im laufenden Semester mehr zur Verfügung.
Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert! Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de
Anmeldefrist ab dem 22.03.2017
Weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge, eine Liste freier Plätze etc. finden Sie oben unter "Weitere Links".
Die Veranstaltung ist anrechenbar für Baustein 4 des Internationalen Zertifikats der UDE: https://www.uni-due.de/international/iah_zertifikat.shtml |