Kommentar: |
Der Begriff der ‚Integration‘ nimmt eine zentrale Stellung innerhalb migrationsgesellschaftlicher Diskurse ein, tritt dabei aber stets als eine Figur doppelter Adressierung auf: Integration wird zum einen Aufgabe insbesondere von Institutionen der Bildung und Erziehung und der entsprechenden Professionen formuliert, die ihren Adressat_innen umfassende Teilhabe ermöglichen sollen. Integration ist aber andererseits immer auch Anspruch an Migrant_innen selbst, insofern sie als normative Aufforderung und Erwartungshaltung, sich in gegebene Ordnungen der Einwanderungsgesellschaft einzufügen, erscheint. Insbesondere unter aktuellen Bedingungen einer verstärkten Migration in die Bundesrepublik Deutschland sind Pädagogik und Erziehungswissenschaft weiterhin dazu aufgefordert, sich mit dem Konzept der Integration und seinen praktischen wie strukturellen Implikationen theoretisch wie empirisch fundiert auseinanderzusetzen. Die Veranstaltungsreihe greift diesen Bedarf auf und überträgt ihn in die Lehre. Die Studierenden sollen sich mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Konzept der Integration befassen und so in die Lage versetzt werden, es hinsichtlich seiner Mehrdimensionalität ebenso wie seiner professionellen Konsequenzen kritisch zu reflektieren. |