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Im Seminar werden zeitgenössische fotografische Arbeiten vorgestellt, die um „fremde“ Kulturen bzw. Länder kreisen. Seit Beginn der Fotografie werden technische Bilder für die Dokumentation bzw. Übermittlung des „Fremden“ benutzt. Als Beispiele können sowohl die Souvenir-Fotografien im 19. Jahrhundert als auch zeitgenössische Dokumentarfotografien bzw. postkolonialistische künstlerische Arbeiten genannt werden. Das Seminar macht die Studierenden mit den Schlüsselcharakteristika der Fotografie wie Realitätsverweis und Kontext-Abhängigkeit vertraut. Insbesondere werden im Zusammenhang mit Entstehungskontext und jeweiliger zeitgenössischer Rezeption der Bilder folgende Fragen diskutiert: wie der Fotograf die für ihn fremde Kultur interpretiert und ins Bild übersetzt; welche Rolle der indexikalische Charakter der Fotografie bei der Produktion des stereotypischen Bilds eines Landes und der Rezeption solcher Bilder spielt.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, aktiv teilzunehmen, also Texte vorzubereiten, zu debattieren und ein Referat zu übernehmen.

Ziel des Seminars ist es, die Studierenden mit fotografischen Praktiken vertraut zu machen und sie grundlegend in Geschichte und Theorie der Fotografie Geschichte und wissenschaftliche Arbeit einzuführen

Christopher Pinney, Photography and Anthropology, London: Reaktion Books 2011.
Susan Sontag, Das Leiden anderer betrachten, aus dem Engl. übers. von Reinhard Kaiser, München u.a.: Hanser 2003.
Herta Wolf (Hg.), Phillip Dubois, Der fotografische Akt. Versuch über ein theoretisches Dispositiv, Amsterdam; Dresden 1998.
Herta Wolf (Hg.), Diskurse der Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters, Bd. 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2003.

BEGINN: Der Termin der Vorbesprechung wird noch bekannt gegeben.