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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
Poet spezial: Arbeit und Literatur    Sprache: Deutsch    Keine Belegung möglich
(Keine Nummer) Vorlesung     WiSe 2017/18     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Germanistik    
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Balint
 
 
 
   Termin: Montag   16:00  -  18:00    EinzelT
Beginn : 13.11.2017    Ende : 13.11.2017
      Raum :   R12 S00 H12   R12S  
  keine Angabe   16:00  -  18:00    Block
Beginn : 14.11.2017    Ende : 16.11.2017
      Raum :   R14 R02 B07 kleiner Hörsaal   R14R Hörsaalzentrum  
 
 
   Kommentar:

Die deutschsprachige Literatur interessiert sich nicht für die Arbeitswelt. So heißt es jedenfalls vielfach in der Literaturwissenschaft und der Literaturkritik, die mit schöner Regelmäßigkeit die Abwesenheit von Arbeit in der deutschsprachigen Literatur beklagen. Bereits im Jahr 1958 schreibt Walter Jens, die bundesrepublikanische Literatur zeichne den Menschen „im Zustand eines ewigen Feiertages“, Jochen Hörisch spricht dann 1997 von einer „Arbeitsscheu (in) der Literatur“ und Enno Stahl meint noch 2013 eine „generelle[] Abwesenheit oder gar beschönigende[] Verkürzung arbeitsweltlicher Realitäten in der neuen deutschen Literatur“ zu erkennen.

Vor diesem Hintergrund ist es verwunderlich, dass schon Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts eine Institution wie das Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (ursprünglich Archiv für Arbeiterdichtung und soziale Literatur) eingerichtet wird, die einen immensen Bestand an literarischen Werken beherbergt, in denen es in diversen Facetten um nichts anderes als Arbeit geht. Ebenfalls irritiert in diesem Kontext, dass seit den 1970er-Jahren immer mehr Untersuchungen zur Literatur der Arbeitswelt publiziert werden, darunter allein vier Monographien zur zeitgenössischen Literatur.

Aufgrund dieser Schieflage drängt sich die Vermutung auf, dass die Rede von der Abwesenheit von Arbeit in der neueren deutschen Literatur mit bestimmten Vorstellungen darüber zusammenhängen könnte, was Arbeit (und auch Nicht-Arbeit) ist und wie literarische Darstellungen von Arbeit beschaffen sein sollten. Auf die Frage, wie sie es denn literarisch und persönlich mit der Arbeit halten, werden Jörg Albrecht, Jonas Lüscher und Kathrin Passig in ihren Poetikvorlesungen antworten:

 

13. November: Jörg Albrecht: The artist was present. Literatur als Arbeit an der Wirklichkeit der Fiktionen

14. November: Kathrin Passig: Abgabetermin, später: Von der Schreibvermeidung und vom versehentlichen Schreiben

15. November: Jonas Lüscher: „Die Furcht vor dem Schreiben und das daraus erwachsende Unglück der Arbeitsschulden“

16. November: Rainer Komers: Feuer und Wasser. Filmvorführung von Ruhrurbia (2014) und Kobe (2006) und Diskussion

 

Einführung: Iuditha Balint; Moderationen: Andreas Erb, Janina Henkes, Kristina Petzold