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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: WiSe 2023/24
  • Funktionen:
Jetzt. Jetzt? Jetzt! Multiple Gegenwärtigkeit im Wandel der Gesellschaft    Sprache: Deutsch    Keine Belegung möglich
(Keine Nummer) keine Angabe     WiSe 2017/18     keine Übernahme    
   Verwaltung: Dezernat Gebäudemanagement    
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Pontzen ,   Dr. Borghardt
 
 
 
   Termin: Donnerstag   14:00  -  19:00    EinzelT
Beginn : 19.10.2017    Ende : 19.10.2017
      Raum :   CASINO   GÄSTEHAUS  
  Freitag   08:00  -  18:00    EinzelT
Beginn : 20.10.2017    Ende : 20.10.2017
      Raum :   CASINO   GÄSTEHAUS  
 
 
   Kommentar:

„Now. Now? Now!“: Multiple Presences in a Changing Society. Interdisciplinary Workshop held at the University of Duisburg-Essen (Essen Campus) on October 19 and 20 of 2017.

Speed is a signifier of modernity. It determines how fast future events are turned into past events. The ‘now’ – this volatile transition of expectations to remembrances – loses its right to remain contemporary with every compression of time. This loss of nowness is rooted in the increasingly accelerated infrastructures of transport, communication and information; boosted by economic production cycles which render goods obsolete before they can be utilized. Against this industrial marginalization of the ‘now’ the literary and artistic interest in experiencing the conscious present has expanded remarkably.

Frequently, this consciousness is articulated initially as protest against the accelerating modes, but then strives to observe and determine the ‘now’ in its moments of rest and intensity, encounter and decision, concentration and contemplation; but also as intrusion: of disruptions of the norm, anxieties, and actual physical harm. These attempts refer back to the religious motifs of divine epiphany. In its secular form epiphany is often evoked and transformed into moments of extraordinary experience, even that of the everyday and pop cultural phenomena. In the context of event cultures and emotional manipulation, the concept of epiphany is also often inserted into economic and political perspectives.  

The common denominator of all these contexts is: the general experience of accelerated time setting free the inverse awareness of ‘now’-experiences. This workshop is devoted to acomprehensive analysis of these ‘now-moments’ in all their aspects (construction, signification, semiotics, risks).

Topics are: Modes of constructing presentness

-        in language and intercultural communication (Beißwenger / Ziegler)

-        in religion (Wittekind)

-        in the arts (Genge)

-        in contemporary literature (Pontzen/Mattern)

-        in action theory (Mertens)

-        in biography (Wagner-Egelhaaf)

-        in the public sphere of mass communication and politics, e.g. political real-time communication (Bieber)

-        in the disclosure staging of whistleblowers (Rocks)

-        in ‘moments of pause’ in medial presentations of political action (Parr),

-        in understanding craftsmanship as ‘fulfilled’ work (Schaaf),

-        as immersion into social media and its effect on the social subject (Seyfert).

Other topics are the paradoxical relation of simultaneity and sequence in the interactive construction of communication (Loenhoff), the pedagogical relevance of attentiveness and awareness in the experience of presentness (von Stockhausen/Bellingrath), and the importance of moments of libido in behavioral dependencies and other addictions (Herpertz/te Wildt).

Geschwindigkeit gilt als Signum der Moderne. Sie bestimmt, wie schnell Ereignisse, die in der Zukunft liegen, zur Vergangenheit werden. Das Jetzt – jener flüchtige Übergang der Erwartungen in Erinnerungen – verliert mit jeder Beschleunigung an Bleiberecht. Das technische Substrat dieses Verlusts an Gegenwärtigkeit sind die seit der Industrialisierung ständig ausgebauten, zunehmend beschleunigten Medien für Transport, Kommunikation und Information. Überlagert wird der Prozess durch die ökonomische Beschleunigung von Produktzyklen, die neue Güter veralten lassen, bevor sie in Gebrauch genommen werden. Auf dem Hintergrund dieser Marginalisierung des Jetzt ist es bemerkenswert, dass sich in Literatur und Kunst ein gesteigertes Interesse am Erleben von Gegenwärtigkeit als bewusst werdender Präsenz erkennen lässt.

Bewusste Präsenz-Erfahrung, die sich zunächst als Protest gegen Beschleunigung artikuliert, hat ihrerseits unterschiedlichste Gestalt, und es geht im Workshop darum, die Qualität des Jetzt als Momente des Stillstands und der Intensität, der Begegnung und Entscheidung, der Konzentration und Versenkung, aber auch als Einbruchs des Unvorhergesehenen, des Schmerzes und der Verletzung zu beobachten. Der momenthaften Präsenz unterliegt als Folie das ursprünglich religiös instruierte Motiv göttlicher Erscheinung in der ‚Epiphanie‘. In ihrer säkularisierten Form wird sie nicht nur als Augenblick außerordentlicher ästhetischer Erfahrung künstlerisch gestaltet und evoziert, sondern umfasst heute auch alltags- und popkulturelle Phänomene. Im Rahmen von Eventkulturen und emotionaler Manipulation wird das Konzept der (gesteuerten) Epiphanie auch in ökonomischer und politischer Hinsicht bedeutsam.

Eines ist all diesen Kontexten gemein: In der allseits beschleunigten Zeiterfahrung der Gegenwart spielt die gegenläufige Beobachtung eines ,Jetzt‘-Erlebens eine wesentliche, wenn auch bisweilen übersehene Rolle. Ihre systematische Erkundung steht im Mittelpunkt des Workshops.

Vorgestellt werden: Modi der Konstruktion von Gegenwärtigkeit in Sprache und interkultureller Kommunikation (Beißwenger/Ziegler), in Religion (Wittekind), in bildender Kunst (Genge) und Gegenwartsliteratur (Pontzen/Mattern), in Handlungstheorie (Mertens) und Biographik (Wagner-Egelhaaf), im öffentlichen Raum massenmedialer Kommunikation und Politik, etwa in politischer Echtzeitkommunikation (Bieber), in den Enthüllungsinszenierungen der Whistleblower (Rocks), bei medialer Inszenierung von politischem Handeln als ‚Moment des Innehaltens‘ (Parr), beim Verständnis von Handwerk als ‚erfüllter‘ Arbeit (Schaaf) und bei der Versenkung in soziotechnische Umwelten, die als Transgression im Alltag erlebt wird (Seyfert). Gefragt wird nach der Paradoxie von Gleichzeitigkeit und Sequenz in der interaktiven Konstruktion von Kommunikation (Loenhoff); nach der bildungswissenschaftlichen Relevanz von Konzepten der Achtsamkeit als psychologischem Konzept des Gegenwartserlebens (von Stockhausen/Bellingrath) und nach der Bedeutung lustvoller Augenblickshaftigkeit in Verhaltens- und anderen Süchten (Herpertz/te Wildt).

Beteiligte Fächer: Sprach- und Medienlinguistik, Soziolinguistik Politikwissenschaft

Allgemeine Psychologie, Kognition, Informatik und

Angewandte Kognitionswissenschaft

Kunstwissenschaften (DFG-Projekt „Ästhetische Eigenzeiten“)

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Kommunikationswissenschaften

Philosophie

Germanistik Literaturwissenschaft mit medienwissenschaftlichem Schwerpunkt

Soziologie

Psychologie

Germanistik: Literaturwissenschaft SFB „Kulturen des Entscheidens“

evangelische Theologie