| Kommentar: |
Inhalte:
Als die “Alte Welt” im europäischen Mittelalter noch so geregelt war, wie die Menschen sich eine göttliche Ordnung vorstellen konnten und wollten, hatte jeder Stand, jedes Handwerk, jede Landschaft eine eigene Kleidung, „Tracht“ genannt. Daher konnte von „Mode“ noch kaum die Rede sein. Eine solche „Kleiderordnung“ verlor sich, als die sozialen Schranken nach und nach gelockert wurden – nicht nur zwischen Herrschaft und Knechtschaft, sondern heute auch zwischen den Geschlechtern. Manche sehen in diesem Vorgang die Herausbildung der Individualität, die auch die persönliche Entscheidung bezüglich des eigenen Outfits mit sich bringt. Was hat sich aber außerdem noch entwickelt ? Leitfiguren, Trendsetter und Geschäftemacher raubten uns bald wieder jene Individualität und ließen uns das zumeist nicht preiswerte "Modediktat" spüren, bei dem sich Macht und Moneten – wie bei allen Diktaturen – die Hand gaben. Mit der Mode ist nicht nur Bedecken, sondern auch Entdecken und Verdecken gemeint. Entsprechend kann sie auch ein semiotisches Zeichen für Bekleiden, Entkleiden und Verkleiden sein.
Lernziele:
Die Studierenden sind in der Lage, Moden der Moderne als Zeichen für Individualität aber auch für Gängelung und Unterwerfung zu verstehen. Anhand klassischer Texte soll hierzu ein Begriffs- und Analysemuster entwickelt werden, das auch solchen Zumutungen standhält, die keineswegs nur der Freiheit des Individuums, sondern ebenso auch der Verwirrung des Bewusstseins dienen. Darüber hinaus soll gezeigt werden, dass die Formen der Mode nicht nur diejenigen erreichen, die ihnen freiwillig folgen, sondern auch diejenigen verkleiden, die ihnen quasi notgedrungen folgen müssen, weil mit ihnen – wie z.B. im Barock – das hässliche Gesicht der Syphilis zumindest vorübergehend verdeckt werden konnte. |
| Literatur: |
Wird im Seminar bekannt gegeben.
SemApp. 7, Standort Duisburg, LK, 1. OG. Zugangsdaten für Online-Material werden bei der Vorbesprechung bekannt gegeben. |
| Bemerkung: |
Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert! Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de
Anmeldefrist ab dem 14.03.2018
Weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge, eine Liste freier Plätze etc. finden Sie oben unter "Weitere Links". |
| Leistungsnachweis: |
Aktive Teilnahme und entweder Protokoll (über eine Doppelstunde, 2-seitig; 2 Cr.), oder Referat mit Thesenpapier (ca. 1-seitig zur Ausgabe im Seminar; 3 Cr.), oder große Hausarbeit (15-seitig inkl. eigenständiger Recherche und Nutzung weiterführender Literatur; 4 Cr.) – nur bei Vorerfahrung mit wissenschaftlichem Schreiben zu empfehlen).
Alle E3-Studierenden erhalten eine Benotung, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung ggf. in die Endnote eingeht.
Die Note setzt sich wie folgt zusammen: 100% Protokoll bzw. Referat bzw. Hausarbeit |
